19.08.2015, 08:36 Uhr

Smart Home: Wohin geht die Reise?

Münster – Die Zukunft der Hausenergie-Steuerung soll in erster Linie eins sein: intelligent. Moderne Ausleseeinheiten können inzwischen jeden analogen Stromzähler zum Smart Meter machen. Dieser sendet Signale an die Computer der Hausautomatisierung, mit deren Hilfe sich der Stromverbrauch überwachen lässt und Stromfresser einfach identifiziert werden können. Das "smarte Home" gilt als Milliardenmarkt.

RWE hat nun ein neues Produkt vorgestellt, mit dem herkömmliche Stromzähler in die von RWE entwickelte intelligente Haussteuerung unter dem Label „SmartHome“ eingebunden werden können. Aber auch andere Hersteller bieten intelligente Gebäudeenergie-Technologien an.

Intelligente Haussteuerung: Alles im Blick

Mit intelligenter Haussteuerung lassen sich viele Dinge gleichzeitig überwachen, die auch maßgeblichen Einfluss auf den Energieversorgung haben: dazu zählen u.a. der Stromverbrauch, die Heizung, die Beleuchtung, die Rollläden und die Alarmanlage. Dies alles geschieht entweder über ein Programm auf dem eigenen Computer, ein separat installiertes Gerät im Haus oder unterwegs über eine App auf dem Smartphone. In Neubauten wird dazu neben der Stromleitung eine zusätzliche Kommunikationsleitung verlegt, über die alle Geräte miteinander vernetzt und zentral gesteuert werden können. In Altbauten kann hingegen ein drahtloses Funksystem installiert werden.

Austausch alter Stromzähler nicht nötig

Komplettlösungen für die intelligente Haussteuerung werden von verschiedenen Anbietern angeboten. Inzwischen gibt es dabei auch immer mehr Möglichkeiten, in bestehenden Gebäuden ein intelligentes Steuerungssystem ohne großen Aufwand und hohe Kosten zu installieren. Neben Heizkörperthermostaten und Zwischensteckern für Steckdosen, mit denen sich die Heizung und elektrische Geräte vom Computer aus Steuern lassen, gibt es nun auch digitale Ausleseeinheiten, die den analogen Stromzähler in die Haussteuerung einbinden. So wird der Stromverbrauch tagesaktuell erfasst, ohne dass ein Austauschen des Stromzählers nötig ist.

Wachstumsmarkt Smart Home - Akzeptanz der Nutzer Voraussetzung

Aufgrund der wachsenden Kundennachfrage gibt es auch immer mehr Anbieter auf dem Markt. Das Beratungsunternehmen Deloitte schätzt das Marktpotential im Bereich Smart Home auf 4,1 Milliarden Euro bis zum Jahr 2017. Ausschlaggebend dafür, dass sich die Technologie der intelligenten Haussteuerung durchsetzt, ist vor allem die Akzeptanz der Nutzer. Es geht daher darum, den Mehrwert zu vermitteln und Probleme, wie uneinheitliche Herstellerstandards und die Angst vor Datenmissbrauch, zu beheben.

Quelle: IWR Online

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