24.08.2015, 08:05 Uhr

Klimawandel: Wärmstes Halbjahr seit Wetteraufzeichnung

Asheville, USA - Die weltweite Durchschnittstemperatur im ersten Halbjahr 2015 war die höchste seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Der Juli 2015 war zudem der wärmste Monat, der seit 1880 für die Erde gemessen wurde.

Die Meldungen der World Meteorological Oragnization (WMO) und des National Centers for Environmental Information (NOA) lassen aufhorchen, überraschen jedoch nicht wirklich. Der starke Temperaturanstieg könnte einen besonders starken El Niño mit globalen Auswirkungen zur Folge haben.

Heißestes Halbjahr seit Beginn der Aufzeichnungen

Nach den neuesten NOAA-Daten lag die durchschnittliche Temperatur von Januar bis Juni 2015 mit 15,5 Grad Celsius (°C) um 0,85°C über dem Durchschnitt des letzten Jahrhunderts. Das US-amerikanische Forschungszentrum stellte einen Anstieg der Meeresoberflächentemperatur um durchschnittlich 0,65°C und einen Anstieg der Landoberflächentemperatur um 1,40°C für diesen Zeitraum fest. Nach März und Mai ist der Juni dieses Jahr damit bereits der dritte Monat im Jahr 2015, in dem der bisherige Monats-Temperaturrekord gebrochen wurde. Im Juni hat sich die Eisfläche in der Arktis im Vergleich zum Durchschnittswert von 1981-2010 um 7,7 Prozent verkleinert. Die Eisfläche in der Antarktis hat sich dagegen um 7,2 Prozent vergrößert.

Juli nochmals wärmer

Der Juli ist klimatologisch gesehen generell der wärmste Monat des Jahres, der Juli 2015 erreichte jedoch sogar die höchste Monatsdurchschnittstemperatur, die jemals gemessen wurde. Er lag um 0,81°C über dem Durchschnittswert des letzten Jahrhunderts (16,61°C). Aufgrund der stark angestiegenen Meeresoberflächentemperatur rechnen die Experten von NOAA damit, dass der diesjährige El Niño besonders stark ausfallen und bis ins Frühjahr 2016 andauern könnte. Bei El Niño handelt es sich um ein Klimaphänomen, das mit einer deutlichen Erwärmung der Meeresoberfläche in Äquatornähe einhergeht und über die Verschiebung von Pazifikströmungen zu je nach Region starken Regenfällen oder Dürren führen kann.

Quelle: IWR Online

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