27.08.2015, 12:35 Uhr

Indien und Süddeutschland: Vestas baut neue Windparks

Aarhus, Dänemark – Der Windenergieanlagen-Hersteller Vestas mit Hauptsitz im dänischen Aarhus hat neue Aufträge für Windparks aus Indien und Süddeutschland bekommen. Zudem werden Altanlagen von Vestas bei einem Windenergie-Projekt im Iran eingesetzt, bei dem Vestas allerdings nicht direkt als Vertragspartner auftritt.

In Indien soll ein Windpark mit einer installierten Gesamtleistung von 40 Megawatt (MW) entstehen. Die Gesamtleistung des Windparks im Iran soll 48 MW betragen, wobei neben den gebrauchten Vestas-Anlagen auch neuen Turbinen den chinesischen Herstellers Goldwind installiert werden sollen. In Hohenlohe in Baden-Württemberg soll ein Windpark mit Anlagen von Vestas und einer Gesamtleistung von 26,4 MW entstehen. Alle Projekte sollen im nächsten Jahr fertiggestellt werden.

Vestas stark auf dem indischen Windenergie-Markt vertreten

Das dänische Unternehmen Vestas baut in Indien erneut einen Windpark, nachdem es im Juli einen Auftrag für ein Projekt im indischen Bundesstaat Karnataka erhalten hatte. Bei dem neuen Windpark-Auftrag im indischen Staat Gujarat handelt es sich um eine Erweiterung eines vorhandenen Vertrages mit Powerica Ltd. Für das insgesamt 40 MW starke Khambaliya Projekt dienen 12 MW als Upgrade des bestehenden Auftrages, die restlichen 28 MW werden neu hinzugefügt. Insgesamt liefert der Hersteller 20 Turbinen des Typs V110-2.0 MW, welche im zweiten Quartal 2016 in Betrieb genommen werden sollen.

Energiewende im Iran kommt langsam voran

Auch für einen neuen Windpark in der iranischen Provinz Khuzestan werden Turbinen von Vestas laut einem Bericht des Nachrichten-Dienstes Bloomberg installiert. Allerdings handelt es sich um Altanlagen des dänischen Herstellers. Vestas selbst ist in dieses Projekt nicht involviert. Das iranische Projekt, bei dem auch Goldwind als Turbinenlieferant beteiligt ist, soll einen Umfang von insgesamt 48 MW aufweisen. Angaben zur Aufteilung des Auftrags zwischen den Turbinen der beiden Hersteller liegen jedoch nicht vor. Der Park soll bis Mitte nächsten Jahres fertiggestellt werden. Auftraggeber ist die Development Environment Arvand Co. Der Windpark soll in einer Freihandelszone entstehen, in der auch 20 MW große Photovoltaikanlage gebaut wird. Bis Ende des Jahres sollen im Iran nach Angaben der Islamic Republic News Agency 5.000 MW an elektrischer Leistung aus erneuerbaren Energien installiert werden. Aktuell werden jedoch lediglich 150 MW aus erneuerbaren Energien gewonnen. Daher sei die Zielerreichung auf das Jahr 2018 verschoben worden.

Bürger in Kirchberg setzen auf Vestas-Anlagen

In Süddeutschland erhält der Hersteller für Windenergieanlagen einen weiteren Auftrag. Für den Bürgerwindpark Kirchberg soll er acht Anlagen des Typs V126-3.3MW liefern und installieren. Die Geschäftsführer des Kichberg/Jagst Windparks, Ralf Stier und Georg Persigehl, entschieden sich bewusst für diese Technologie: „Da wir seit 10 Jahren mit Vestas im Geschäft sind, wissen wir, dass wir einen verlässlichen Partner über die Lebenszeit des Windparks gewählt haben und dass Vestas der richtige Partner für dieses wegweisende Projekt bei der Energiewende in Deutschland ist.“ Das Bürgerprojekt zeichnet sich durch einen Eigenkapitalanteil von über 90 Prozent aus, welches von Menschen aus der Region zur Verfügung gestellt wurde.

Die zahlreichen Aufträge helfen aktuell auch dem Aktienkurs von Vestas. Dieser reagiert mit einem starken Anstieg auf die neuen Aufträge. Im Laufe des Vormittags stieg die Aktie am Donnerstag bislang um 3,7 Prozent auf 48,10 Euro (Stand 12:11, Börse Stuttgart).

Quelle: IWR Online

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