27.08.2015, 13:23 Uhr

RENIXX geht steil: Fast fünf Prozent im Plus – Goldwind haussieren – Vestas sammelt Windpark-Aufträge

Münster – Kräftiger Rückenwind für grüne Aktien: Der internationale Leitindex für regenerative Energien RENIXX World legt im Handel am Donnerstagvormittag bislang um 4,9 Prozent auf 441,10 Punkte zu. Sehr gute Vorgaben aus den USA und aus Asien haben den RENIXX beflügelt. Auch der DAX (+3,1 Prozent, 10.303 Punkte) legt ordentlich zu.

Eine starke Erholung in den USA (Dow Jones am 26.08.2015: +4,0 Prozent) und in China (Shanghai Composite heute: +5,3 Prozent) schieben die Kurse weltweit an. Insgesamt bleiben die Börsenbeobachter aber vorsichtig: Trotz der aktuellen Gegenbewegung sprechen Experten Medienberichten zufolge davon, dass der Abwärtstrend nach wie vor intakt sei. Der Eurokurs gibt um 0,2 Prozent auf 1,129 Dollar nach. Der Goldpreis steigt leicht um 0,2 Prozent auf 1.128 US-Dollar.

Goldwind-Aktie geht durch die Decke

Mit Abstand größter Gewinner im RENIXX ist die Aktie des chinesischen Windenergieanlagen-Herstellers Goldwind (+20,4 Prozent, 1,62 Euro). Wie Bloomberg berichtet, ist Goldwind gemeinsam mit dem dänischen Hersteller Vestas (+3,7 Prozent, 48,13 Euro) an einem 48 Megawatt (MW) Windpark-Projekt im Iran beteiligt. Vestas meldete darüber hinaus noch weitere Aufträge aus Indien (40 MW) und Deutschland (26 MW). Zu den weiteren Top-Gewinnern im RENIXX zählen neben Goldwind noch Rec Silicon (+12,1 Prozent, 0,139 Euro) und GCL-Poly Energy (+10,7 Prozent, 0,145 Euro).

Fresenius-Aktie erklimmt die DAX-Spitze

Das Wertpapier des Gesundheitskonzerns Fresenius aus Bad Homburg setzt sich mit einem Kursplus von 2,9 Prozent auf 62,21 Euro an die DAX-Spitze. Das Unternehmen bekräftigte die Jahresziele und will die Dividende deutlich steigern. Zu den weiteren Gewinnern zählen Deutsche Telekom (+2,6 Prozent, 15,29 Euro) und Daimler (+2,4 Prozent, 73,24 Euro). Schlusslicht ist die Henkel-Aktie (-1,9 Prozent, 92,28 Euro).

Rohöl verteuert sich wieder

Das Fass der US-Rohöl-Sorte WTI verteuert sich am Donnerstag bislang um drei Prozent auf etwa 40,10 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent legt um 2,7 Prozent zu und liegt momentan bei etwa 44,80 US-Dollar. Der Heizölpreis steigt ebenfalls, der Liter kostet aktuell rund 53,4 Cent (+0,6 Prozent; inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen in Deutschland konnte gestern im Schnitt für 1,10 Euro ein Liter Diesel und für 1,34 Euro ein Liter Super E10 getankt werden.

Starker Anstieg der Strompreise

Die Preise an der Strombörse EEG sind im Day-ahead-Handel (Lieferung am morgigen Freitag) stark gestiegen. Der Strompreis in Deutschland steigt um knapp 33 Prozent auf etwa 4,1 Cent die Kilowattstunde (kWh). In Frankreich verteuert sich der Strom um etwa 20 Prozent und notiert derzeit bei 4,28 Cent je kWh. Damit ist Strom in Frankreich im Day-ahead-Handel um etwa 4,4 Prozent teurer als in Deutschland. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, ist um etwa 1,5 Prozent gesunken und notiert bei rund 8,01 Euro.

Erneuerbare Energien liefern Strom mit 25.700 MW Leistung

Zur verbrauchsstarken Mittagszeit liefern heute die Photovoltaik-Anlagen in Deutschland Strom mit einer Leistung von etwa 15.600 Megawatt (MW). Die Windenergie steuert weitere 10.100 MW bei. So kommen diese beiden erneuerbaren Energien gemeinsam auf rund 25.700 MW. Das sind knapp 44 Prozent der deutschen Spitzenlast zur Mittagszeit. Die konventionellen Kraftwerke liefern zur gleichen Zeit Strom mit einer Leistung von 32.800 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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