28.08.2015, 08:27 Uhr

Britische Windstrom-Produktion steigt rasant

London – Das zweite Quartal 2015 hat dem Vereinigten Königreich ein kräftiges Plus bei der Windstromerzeugung beschert. Im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres haben die Windenergieanlagen an Land und auf See ihren Strom-Output um mehr als 60 Prozent gesteigert.

Durch die Windenergie in Großbritannien und Nordirland ist im Zeitraum April bis Juni 2015 insgesamt eine Strommenge von 6,90 Milliarden Kilowattstunden (kWh) erzeugt worden. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es lediglich 4,27 Mrd. kWh. Das entspricht einem Zuwachs um 61 Prozent. Dies zeigen die aktuellen Energiestatistiken des britischen Department of Energy & Climate Change.

Windpark-Zubau und viel Wind sorgen für Rekord-Quartal

Zwei Gründe nennt die UK-Energiebehörde für den rasanten Anstieg der Windstrom-Erzeugung, der zu dem neuen Rekord-Quartal geführt hat: Erstens den Ausbau der Kapazitäten durch neue Windparks und zweitens höhere Windgeschwindigkeiten. Diese Geschwindigkeiten seien im Durchschnitt im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Knoten (etwa 0,7 Meter pro Sekunde) höher gewesen.

Das Vereinigte Königreich gilt als Vorreiter bei der Realisierung von Offshore-Windparks. Daher wundert es nicht, dass in UK die Stromausbeute aus den Offshore-Anlagen höher ist als die der Onshore-Anlagen. Die britischen Meeres-Windparks haben im zweiten Quartal 2015 insgesamt 3,56 Mrd. kWh erzeugt, das bedeutet sogar eine Steigerung um 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Q2 2014: 2,09 Mrd. kWh). Die Onshore-Windparks erreichten im abgelaufenen Quartal 3,34 Mrd. kWh (+53 Prozent, Q2 2014: 2,18 Mrd. kWh).

Bioenergie gewinnt ebenfalls an Bedeutung

Insgesamt kommt die Windenergie damit im zweiten Quartal 2015 auf einen Anteil an der gesamten Stromerzeugung in Höhe von elf Prozent (Q2 2014: 7,9 Prozent). Der Quartals-Beitrag der erneuerbaren Energien (Windenergie, Wasserkraft, Solarenergie, Bioenergie) erreicht in Großbritannien damit 12,5 Mrd. kWh. Das entspricht einem Anteil von 19,7 Prozent. Im zweiten Quartal des Vorjahres 2014 lag dieser Anteil noch bei 12,1 Prozent. Neben der Windenergie als stärkster regenerativer Kraft hat vor allem die Bioenergie zugelegt. Die Stromproduktion aus Biomasse kletterte im zweiten Quartal 2015 um 38 Prozent auf 3,88 Mrd. kWh (Q2 2014: 2,81 Mrd. kWh). Zu den Verlierern im abgelaufenen Quartal zählt vor allem die Kohle. Die Stromerzeugung in den Kohlekraftwerken ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 28 Prozent auf 15,14 Mrd. kWh eingebrochen (Q2 2014: 20,94 Mrd. kWh).

Quelle: IWR Online

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