31.08.2015, 15:11 Uhr

Siemens-Technik ermöglicht funkverträglichen Bürger-Windpark

Hamburg – Siemens hat den Auftrag erhalten, in unmittelbarer Nähe zu einer Funk-Empfangsstelle der Deutschen Flugsicherung einen Bürgerwindpark zu bauen. Bei dem Projekt in Schleswig-Holstein kommt eine spezielle Technik zum Einsatz, die Schutz vor elektromagnetischen Emissionen bietet und so die hohen Auflagen an diesem Standort erfüllt.

Für den Bürgerwindpark im Schleswig-Hosteinischen Löwenstedt liefert Siemens fünf Anlagen vom Typ SWT-3.0-113 mit einer installierten Gesamtleistung von 15 Megawatt (MW).

Konflikt zwischen Funkanlagen und Windturbinen

Die Funkanlagen der Deutschen Flugsicherung unterstützen die Kommunikation in der Luft. Sie senden elektromagnetische Welle, die von Objekten wie ein Echo reflektiert werden. Windenergieanlagen können diese Echos zurückwerfen oder ablenken und so die Kommunikation stören. Dem Bau einer Windenergieanlage im Umfeld einer solchen Funkanlage wird daher nur in Einzelfällen zugestimmt. In Löwenstedt kam es nun zu so einem Einzelfall. Fünf Windkraftanlagen werden innerhalb eines Radius von zwei Kilometern rund um die Empfangsstelle der Flugsicherung errichtet. „Die kollidierenden Interessen von Flugsicherung und Bürgerwindparks bereiten bei vielen Windprojekten in Schleswig-Holstein Probleme“, erklärt Jan Peter Thoröe, technischer Geschäftsführer des Bürgerwindparks Löwenstedt GmbH & Co.KG. „In Löwenstedt hilft uns die fortschrittliche Siemens-Technologie, den Auflagen der Deutschen Flugsicherung und der Bundeswehr gerecht zu werden und zugleich ein wichtiges Projekt zu realisieren, an dem sich mehr als 280 Bürger beteiligt haben.“

Besondere elektromagnetische Verträglichkeit der Anlagen

Die Anlagen von Siemens, die nun in Löwenstedt verwendet werden, zeichnen sich durch äußerst geringe elektromagnetische Emissionen ihres Permanentmagnet-Generators und der elektrischen Systeme aus. Der Permanentmagnet-Generator ist ein geschlossener Kranz aus leistungsfähigen Dauermagneten, welcher um den Stator mit den Spulen kreist und ersetzt so bewegliche Komponenten, die sonst die elektrische Energie ableitet. Zudem zeichnet der SWT-3.0-113 durch die abgeschirmte Bauart des Generators und weiterer elektrischer Komponenten aus. Diese befinden sich in einem Metallgehäuse, in der Konstruktion des Maschinenhauses und in dem stählernen Turm der Anlage, so dass zusätzlich die elektromagnetischen Emissionen einschränkt werden und eine ausreichende Funkverträglichkeit gegeben ist.

Quelle: IWR Online

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