01.09.2015, 12:27 Uhr

Insolvent: Solland Solar blickt in ungewisse Zukunft

Aachen/ Amsterdam – Der Solarzellenhersteller Solland Solar hat in der vergangenen Woche beim zuständigen Gericht in den Niederlanden einen Insolvenzantrag gestellt. Nun will Gosse Boxhoorn, Gründer und ehemaliger Vorstand, einen Neustart versuchen. Daneben sind auch Investoren aus dem In- und Ausland an Solland Solar interessiert.

Der Solarzellenhersteller hatte zuletzt laut Medienberichten keinen Lohn mehr an die Mitarbeiter gezahlt. Auch laufende Rechnungen konnten nicht beglichen werden. Zuvor hatte das Unternehmen angekündigt, die eigenen Kapazitäten auszubauen. Im Juli hatte Solland noch über neue Aufträge berichtet.

Erste Interessenten in Sicht

Insgesamt belaufen sich die Schulden den Berichten zufolge auf mindestens 13 Millionen Euro für Lieferanten, Versorgungsbetriebe und das Finanzamt. Auch das Personal warte seit drei Monaten auf den Lohn. Dominique Roomberg, Verwalter von Solland Solar, musste daher das Unternehmen als zahlungsunfähig melden. Nun möchte er so schnell wie möglich nach einer geeigneten Weiterführung des Unternehmens schauen. Investoren aus In- und Ausland hätten ihr Interesse angemeldet. Auch Gosse Boxhoorn, der Solland Solar 2003 mitgründete, sucht laut dem niederländischen Informationsdienst 1limburg.nl nach Investoren, um ein gutes Angebot machen zu können.

Übernahme konnte Werk nicht retten

Solland Solar war 2012 von dem italienischen Unternehmen Pufin Power übernommen worden. Die Solarzellen-Fabrik befindet sich im deutsch-niederländischen Gewerbegebiet Avantis bei Aachen. Das Unternehmen leidet seit Jahren unter dem Preisdruck durch billige Produkte vor allem aus China. Zuletzt plante der Hersteller jedoch unter der Marke Solland Solar die Zellfertigung im italienischen Meran zu starten.

Quelle: IWR Online
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