07.09.2015, 12:25 Uhr

GE-Windkraftanlagen als erste für China zertifiziert

Hamburg – Der US-Technologiekonzern GE hat sich einen Vorsprung im chinesischen Windenergiemarkt erarbeitet. Die Windturbinen von GE sind die ersten Anlagen eines ausländischen Herstellers, die die Typenzertifikate nach den neuen chinesischen Standards bekommen haben.

Nach den Vorgaben der chinesischen Energiebehörde ist im Juli 2015 eine neue Regelung für den Markteintritt von ausländischen Herstellern von Windenergieanlagen in Kraft getreten. Demnach müssen alle Anlagen nun nach dem chinesischen Standard (GB/Z25458-2010) zertifiziert sein. GE hat hier die Nase vorn und hat zwei dieser Typenzertifikate vom TÜV Nord erhalten.

GE-Anlagen können nun in China errichtet werden

Laut TÜV Nord handelt es sich dabei um die ersten Typenzertifikate für einen nicht-chinesischen Hersteller seit Inkrafttreten der neuen Regel. Mit der erfolgreich abgeschlossenen Typenzertifizierung können die GE-Anlagen nun in China errichtet werden. Ausländische Hersteller stellt diese zusätzlich erforderliche Zertifizierung vor eine neue Herausforderung. GE arbeitet bereits mit dem TÜV Nord in den Bereichen Typenzertifizierung, Inbetriebnahmebegleitung und Fertigungsüberwachung zusammen. Dies bezieht sich allerdings bislang eher auf andere Standards (IEC- und GL-Standards) als die neuen GB-Standards aus China.

Windenergie-Markt China ist der größte weltweit

Um die neuen Bedingungen für China termingerecht zu erfüllen, wurden nun die bereits nach GL-Standard zertifizierten Anlagen GE 1.6-82.5 und GE 1.6-87 zusätzlich nach dem chinesischen GB-Standard zertifiziert. „Mit einem effizienten Prüfprozess und der engen Zusammenarbeit unserer Fachleute in Deutschland und in China konnten wir sicherstellen, dass die Zertifikate für GE kurzfristig vorlagen. Außerdem profitieren wir davon, dass unsere Kollegen vor Ort einen engen Austausch mit Kunden und den zuständigen Behörden pflegen“, sagt Michael Dahm, Leiter Windenergie bei TÜV Nord.

Dahm sieht im chinesischen Windenergie-Segment große Wachstumschancen. Mit etwa 23.000 Megawatt installierter Kapazität führt China, gefolgt von Deutschland, USA, Brasilien und Indien den Weltmarkt an. Dabei dürfte das Wachstum weiter gehen, denn Peking plant bis Ende 2020 eine installierte Gesamt-Kapazität von 150.000 MW Windkraft. „Wir wollen gemeinsam mit unseren Kunden wachsen und den chinesischen Markt weiter erschließen“, sagt Dahm. Bislang dominieren allerdings vor allem die heimischen Anlagen-Hersteller auf dem chinesischen Windenergie-Markt.

Quelle: IWR Online

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