07.09.2015, 16:26 Uhr

VDB: Biokraftstoff-Potenziale zum Klimaschutz bleiben ungenutzt

Berlin – Die Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen im Verkehrssektor in Deutschland ist nicht zufriedenstellend. Statt eines Rückgangs steigen die Emissionen im Verkehr sogar leicht. Für den Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) ist dies nicht nachvollziehbar, da bei Biokraftstoffen die Potenziale zum Klimaschutz bei weitem nicht ausgeschöpft würden.

Aus dem aktuellen Biokraftstoffbericht der Bundesregierung geht hervor, dass der Anteil von Biodiesel und Bioethanol am deutschen Kraftstoffmarkt 2014 auf dem Vorjahreswert stagnierte. Laut VDB wären größere Produktionskapazitäten vorhanden, doch die Regierung tut nicht genug, um Biokraftstoffe zu fördern.

Biokraftstoff-Potenziale bleiben ungenutzt

Wie der VDB mitteilt, könnten durch Biokraftstoffe große Mengen an Treibhausgasen eingespart werden. Auch größere Produktionskapazitäten sind demnach bereits vorhanden. Doch im Jahr 2014 liegt der Biokraftstoff-Anteil am deutschen Kraftstoffmarkt bei 5,2 Prozent, was dem Wert aus dem Jahr 2013 entspricht. Der VDB sieht die Regierung in der Pflicht. Robert Figgener, Vorstand im VDB, kritisiert: „Durch Biokraftstoffe könnten deutlich mehr Treibhausgase eingespart werden, als dies im Moment der Fall ist. Zwar steckt sich die Bundesregierung immer wieder hohe Ziele für den Klimaschutz, greift aber regelmäßig zu kurz, wenn es um konkrete Maßnahmen zur Förderung von Alternativen geht.“ Im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen können Biodiesel und Bioethanol nach Angaben des VDB rund 60 Prozent und teilweise sogar über 90 Prozent der ausgestoßenen Treibhausgase reduzieren.

Biokraftstoff reduzieren Emissionen stärker als gedacht

Für das Jahr 2015 bezweifelt der VDB, dass der Anteil an Biokraftstoffen weiterhin konstant bleibt. Ab diesem Jahr gilt nach dem Biokraftstoffquotengesetz, dass die Mineralölindustrie den Treibhausgasausstoß ihrer Produkte um 3,5 Prozent reduzieren muss. Diese Quote wird weiterhin ab 2017 auf vier Prozent und ab 2020 auf sechs Prozent erhöht. Diese Regelung wird von Figgener kritisiert, da die Reduktion des Treibhausgasausstoßes durch Biodiesel und Bioethanol viel stärker ausfällt als ursprünglich angenommen. So werden weniger Biokraftstoffe benötigt, um die Quoten einzuhalten. Als Folge werden Absatzeinbrüche erwartet. Figgener fordert den Gesetzgeber dazu auf, die hohen Potenziale der Biokraftstoffe für mehr Klimaschutz zu nutzen, indem die Zielwerte angehoben werden. Des Weiteren sollten die großen Sprünge durch eine gleichmäßig steigende Reduktionspflicht ersetzt werden, um Treibhausgasemissionen effizient einzusparen.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2015