Deutschland steckt bis zu 400 Mio. Euro in Energiewende-Forschungsprojekte

Berlin - Das Bundesministerium für Bildung und Forschung startet seine bislang größte Forschungsinitiative zur Energiewende. Mit den "Kopernikus-Projekten für die Energiewende" sollen Wissenschaft, Industrie und Anwender gemeinsam neue Energiesysteme und –konzepte entwickeln. Dafür stellt die Bundesregierung bis zum Jahr 2025 insgesamt bis zu 400 Mio. Euro zur Verfügung.

Ziel ist, dass diese Projekte dann im großtechnischen Maßstab angewendet werden können. Vier zentralen Themen der Energiewende werden in den Fokus gerückt: Speicherung überschüssiger erneuerbarer Energie durch Umwandlung in andere Energieträger wie beispielsweise Wasserstoff, Entwicklung von Stromnetzen für einen hohen Anteil erneuerbarer Energien, drittens die Neuausrichtung von Industrieprozessen auf eine fluktuierende Energieversorgung und zuletzt das Zusammenspiel von erneuerbarer und konventioneller Energie.

Energiewende-Themen aus umfassendem Beteiligungsprozess destilliert

Zu jedem dieser Themen soll ein Konsortium von Forschungspartnern aufgestellt werden. Die Forschungsthemen der vier Kopernikus-Projekte wurden in einem umfassenden Beteiligungsprozess von Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft erarbeitet, die hierfür im "Forschungsforum Energiewende" zusammengearbeitet haben. Dazu wurden mehr als 90 Institutionen und Organisationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen befragt, welche die aus ihrer Sicht zentralen Forschungsthemen für den Erfolg der Energiewende sind.

"Mit dem neuen Förderkonzept stellen wir heute die Weichen dafür, damit wir 2025 ein technologisch exzellentes und wirtschaftlich wettbewerbsfähiges Energiesystem haben, das von der Gesellschaft mitgetragen wird", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU). "Es war mir wichtig, die hervorragenden Kapazitäten, die wir in Deutschland haben, in den Kopernikus-Projekten zusammenzubringen und auf die Ziele der Energiewende zu konzentrieren. Die Energiewende kann ein großer Exporterfolg werden."

Kopernikus-Projekte: Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung

Die Kopernikus-Projekte sind auf einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren angelegt. Durch diese langfristige Ausrichtung und die enge Zusammenarbeit mit der Industrie sollen Ergebnisse aus der Grundlagenforschung bis hin zur Anwendung geführt werden. Die Sozialwissenschaften und Vertreter der Zivilgesellschaft werden in besonderem Maße eingebunden, um Konzepte zu entwickeln, die mit den Erwartungen der Bevölkerung an die Energiewende vereinbar sind.

Das BMBF stellt für die erste Förderphase bis 2018 bis zu 120 Millionen Euro bereit. Bis 2025 sollen weitere 280 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und vergleichbare Institutionen sowie Unternehmen sind ab sofort eingeladen, ihre Vorschläge einzubringen.Die sogenannten Kopernikus-Projekte sind Teil des Energieforschungsprogramms der Bundesregierung "Forschung für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung".

Quelle: IWR Online