18.09.2015, 14:44 Uhr

Schwedens Plan: Energieversorgung ohne fossile Brennstoffe

Münster - Schweden hat neue Investitionspläne für Klimaschutzprojekte bekanntgegeben. So will das skandinavische Land als eines der Ersten völlig unabhängig von fossilen Brennstoffen werden.

Alleine im nächsten Jahr sollen sich die Investitionen auf 4,5 Mrd. Kronen oder umgerechnet etwa 482 Mio. Euro belaufen. Das Geld ist für den Ausbau von erneuerbaren Energien und andere Projekte im Land aber auch zum Teil zur Förderung von Klimaschutzprojekten in Entwicklungsländern gedacht.

Schweden investiert in erneuerbare Energien

Ein Teil der Investitionen soll in den Ausbau von Solar- und Windenergie fließen. Besonders die Solarenergie ist bislang in Schweden noch nicht weit verbreitet. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) waren im Jahr 2014 landesweit Solaranlagen mit einer Leistung von nur knapp 80 Megawatt (MW) installiert. Zum Vergleich: In Deutschland standen im selben Jahr Anlagen mit einer Leistung von 38.200 MW. Um das zu ändern, erhöht Schweden seine Investitionen in die Photovoltaik zwischen 2017 und 2019 fast um das Achtfache auf 390 Mio. Kronen (ca. 42 Mio. Euro) pro Jahr. Die Windenergie wird in Schweden bereits deutlich intensiver genutzt. Laut Global Wind Energy Council (GWEC) waren in Schweden 2014 Windenergieanlagen mit einer Leistung von fast 5.500 MW installiert. Wie Bloomberg berichtet, wurden 2014 zwei Drittel der neuen Stromerzeugungs-Kapazitäten in Schweden aus sauberen und CO2-armen Quellen bereitgestellt. Um das schwedische Ziel, die Emissionen bis 2020 um 40 Prozent zu senken, zu erreichen, sind mehr Investitionen in erneuerbare Energien notwendig, sagt Umweltminister Aasa Romson auf einer Pressekonferenz.

Klimaschutzprojekte sind "wichtiges Signal"

Neben den erneuerbaren Energien investiert Schweden 50 Mio. Kronen (ungefähr 5,3 Mio. Euro) jährlich in die Stromspeicherforschung, weitere 10 Mio. Kronen (ca. 1,1 Mio. Euro) in Smart Grids sowie eine Milliarde Kronen (rund 107 Mio. Euro) in die energetische Sanierung von Privathaushalten. Außerdem soll auch der Verkehrssektor mit Investitionen umweltfreundlicher und unter anderem elektrisch betriebene Busse gefördert werden.

Mit weiteren Investitionen von 500 Mio. Kronen (etwa 53 Mio. Euro) will Schweden zusätzlich Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern fördern. Dadurch solle auch ein „wichtiges Signal“ vor der internationalen Klimakonferenz COP21, die im Dezember in Paris stattfinden wird, gesendet werden.

Quelle: IWR Online

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