24.09.2015, 12:41 Uhr

Klimaschutz-Papst Franziskus lobt US-Präsident Obama

Washington, D.C. – Bei seinem Besuch im Weißen Haus hat Papst Franziskus auch das Thema Klimaschutz angesprochen. Angesichts der Umwelt-Enzyklika, die Franziskus im Juni dieses Jahres veröffentlicht hatte, ist das keine große Überraschung. Für den Gastgeber, US-Präsident Barack Obama, fiel dabei päpstliches Lob ab.

Papst Franziskus macht vor dem 21. Weltklimagipfel, der Ende November in Paris startet, weiter Druck. Er nutzt seine Autorität als Gewissen der Weltgemeinde, um die Staaten zu einer vorzeigbaren Lösung in Paris zu bewegen. Ein Ziel, das auch Obama vor dem Ende seiner US-Präsidentschaft verfolgt.

Papst Franziskus: Entscheidender Punkt für die Bewahrung des Planeten

In Washington erklärte Papst Franzsikus, er finde es ermutigend, dass Obama die Initiative zur Reduktion der Luftverschmutzung gestartet habe. Obama hatte u.a. im August seinen "Clean Power Plan" vorgestellt, mit dem bis zum Jahr 2030 die Emissionen insbesondere aus den Kohlekraftwerken um 32 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2005 verringert werden sollen. Franziskus betonte in Washington weiter, dass er die Dringlichkeit dieses Thema akzeptiert habe. Für ihn sei klar, dass der Klimawandel ein Problem ist, dass nicht länger den nachfolgenden Generationen überlassen werden dürfe. Wenn es um die Bewahrung des „gemeinsamen Hauses“ gehe, damit meint Franziskus den gesamten Planeten, stehe die Menschheit an einem entscheidenden Punkt. Man habe immer noch Zeit, um die notwendigen Veränderungen für eine nachhaltige und ganzheitliche Entwicklung herbeizuführen. Diese Art von Veränderungen verlangen, dass man nicht nur erkennt, welche Welt man den Kindern sont überlassen würde, sondern auch, dass man sich die Lage von Millionen von Menschen anschaut, die bislang übersehen worden seien. Obama dankte Papst für seinen Einsatz in dieser Sache. Der Schutz der Erde sei eine „heilige Pflicht“, so Obama.

Erfolg der Klimakonferenz dennoch ungewiss

Ob die mahnenden Worte des Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche dazu beitragen können, dass beim Pariser Klimagipfel ein wirklicher Erfolg verzeihnet werden kann, bleibt jedoch fraglich. Sämtliche Klimakonferenzen in der Vergangenheit haben nicht dazu geführt, dass die weltweiten Emissionen von Kohlendioxid, dem Klimagas Nummer eines, reduziert wurden. Im Gegenteil: Abgesehen von einigen meist wirtschaftlich bedingten Unterbrechungen sind die CO2-Emissionen seit 1990 kräftig bis auf rund 35 Milliarden Tonnen angestiegen. Offenbar funktioniert der Kyoto-Modellansatz mit einer vertraglichen Übereinkunft über CO2-Obergrenzen in den einzelnen Ländern nicht. Als alternativer Ansatz ist der vom IWR-Institut entwickelte CO2-Emissions and Renewable Investment Action Plan, kurz CERINA-Plan. Dieses Klimaschutz-Modell ist ein im Gegensatz zum Kyoto-Protokoll mit CO2-Obergrenzen. Der CERINA-Plan setzt auf ein Denken in "Investitionen" statt in "CO2-Begrenzungen", denn in einer Investitions-Debatte stehen Innovationen, Wachstum und Beschäftigung im Vordergrund.

Quelle: IWR Online

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