24.09.2015, 13:22 Uhr

RENIXX schwach, DAX schwächer: Solarcity und Rec Silicon am RENIXX-Ende – Tesla legt zu, BMW unter Druck

Münster – Der RENIXX World gibt auch am Donnerstag weiter nach und fällt erstmals seit Anfang September wieder unter die 440-Punkte-Linie. Gegen Mittag steht ein Minus von rund einem Prozent auf 438,47 Punkte zu Buche.

Der DAX gibt sogar um 1,9 Prozent auf 9.435 Punkte nach. Ein robuster ifo-Geschäftsklimaindex hilft da auch nicht. Der ifo-Index legte im September leicht auf 108,5 Punkte zu. Die deutsche Wirtschaft zeige sich robust, befindet ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Am Devisenmarkt legt der Eurokurs um 0,3 Prozent auf 1,123 US-Dollar zu. Gold verteuert sich um ein halbes Prozent auf 1.136 US-Dollar je Feinunze.

Profitiert Tesla-Aktie von Diesel-Affäre?

Am RENIXX-Ende stehen die Titel der US-Solarfirmen Solarcity (-8,0 Prozent, 38,80 Euro) und Rec Silicon (-7,5 Prozent, 0,149 Euro). Der Solarsilizium-Produzent Rec Silicon steht wegen des Solar-Handelsstreits zwischen den USA und China unter Druck. Rec Silicon hatte angekündigt, sein verbleibendes Werk in Moses Lake zu schließen, falls dieser Streit nicht beigelegt werden und die Strafzölle beim Silizium-Export nach China nicht wegfallen. Gefragt ist u.a. die Tesla-Aktie (+1,3 Prozent, 233,80 Euro), die möglicherweise vom Abgas-Skandal um VW und die gesamte auf Dieseltechnik setzende Automobilindustrie profitiert. Derzeit kommen täglich neue Details dieser Affäre ans Licht, heute gerät bespielsweise BMW unter Druck.

BMW-Modell mit zu schmutzigen Abgasen

Nach dem die Betrugsvorwürfe bei den Abgasen von dieselbetriebenen Autos zunächst nur den VW-Konzern (-0,4 Prozent, 114,03 Euro) betrafen und entsprechende Konsequenzen auch für die Aktie nach sich zogen, weitet sich der Skandal nun weiter aus. Heute erwischte es BMW (-6,2 Prozent, 75,03 Euro). Nach einem Bericht der Zeitschrift "Auto Bild" soll der BMW X3 Diesel ebenfalls deutlich zu schlechte Abgaswerte aufweisen. Es geht insgesamt um Frage, inwieweit die umstrittenen Abschalteinrichtungen für reinigende Abgasfiltersysteme in der Praxis zum Einsatz kamen und wo genau die zulässigen Bestimmungen missachtet wurden. Mit Daimler (-4,7 Prozent, 63,42 Euro) und Continental (-4,5 Prozent, 173,28 Euro) stehen weitere Aktien aus der Autobranche am DAX-Ende.

Ölpreise steigen

Nachdem der Preis für Rohöl im Vergleich zum Vortag zunächst gefallen war, bewegt er sich nun wieder aufwärts. Das Fass der US-Sorte WTI liegt am Donnerstagmittag bei etwa 45 US-Dollar (+0,7 Prozent) und die Nordseesorte Brent notiert bei rund 48,20US-Dollar (+0,8 Prozent). Der Heizölpreis bleibt konstant bei 57 Cent je Liter (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen in Deutschland entwickelten sich die Preise gestern einheitlich. Der Dieselpreis fiel im Bundesdurchschnitt um 0,6 Prozent auf 1,11 Euro den Liter und Super E10 verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 1,31 Euro je Liter.

Strompreise bewegen sich uneinheitlich

Die Preise an der Strombörse EEX bewegen sich im Day-ahead-Handel (Lieferung am morgigen Freitag) in unterschiedliche Richtung. Der Strompreis in Deutschland steigt um knapp 10,5 Prozent auf 3,54 Cent die Kilowattstunde (kWh). In Frankreich verbilligt sich der Strom um etwa 0,3 Prozent und notiert derzeit bei 4,5 Cent je kWh. Damit ist Strom in Frankreich im Day-ahead-Handel um rund 27,3 Prozent teurer als in Deutschland. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, fällt um 0,9 Prozent und liegt damit genau auf der Marke von acht Euro.

Stromerzeugung: PV- und Windenergie-Anlagen liefern Strom mit 30.500 MW Leistung

Zur verbrauchsstarken Mittagszeit liefern heute die Photovoltaik-Anlagen in Deutschland Strom mit einer Leistung von 14.700 Megawatt (MW). Die Windenergie steuert 15.800 MW bei. So kommen diese beiden erneuerbaren Energien gemeinsam auf rund 30.500 MW, was etwa 41 Prozent der Stromerzeugung am Mittag entspricht. Die konventionellen Kraftwerke liefern zur gleichen Zeit Strom mit einer Leistung von 43.400 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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