24.09.2015, 15:09 Uhr

Energieeffzienz-Label für Heizgeräte erreichen den Handel

Berlin – Die Verbraucher können sich beim Kauf von Heizanlagen und Warmwasser-Geräten ab dem 26. September 2015 an einem neuen EU-Energieeffizienzlabel orientieren. Es zeigt, wie sparsam ein Gerät die Energie nutzt. Das Label ähnelt im Aufbau den bereits von Haushaltsgeräten bekannten farbigen Etiketten mit den Energieeffizienzklassen von A+++ bis G.

Alle Anlagen, die mit Strom, Öl oder Gas betrieben und neu installiert werden, müssen dementsprechend etikettiert werden, teilte nun die Deutsche Energieagentur (dena) mit. Dies betrifft Heizgeräte und Warmwasserbereiter sowie Kombigeräte mit einer Leistung bis 70 Kilowatt (kW), Warmwasserspeicher bis 500 Liter Speichervolumen und Kombinationen dieser Produkte mit Regelungstechnik und Solarunterstützung. Das sind typische Anwendungen für Ein- und Zweifamilienhäuser oder kleinere Nichtwohngebäude.

Energie und Geld sparen mit „grünen“ Heizgeräten

"Mit dem Label erkennen Verbraucher auf einen Blick, welche Heiztechnik besonders energie- und damit kostensparend ist", erläutert Christian Stolte, dena-Bereichsleiter Energieeffiziente Gebäude. "Das Einsparpotenzial durch Effizienzmaßnahmen an Gebäudehülle, Anlagentechnik und den Einsatz erneuerbarer Energien ist groß. Denn etwa 85 Prozent des Endenergieverbrauchs in Privathaushalten gehen zurück auf Raumwärme und Warmwasser."

Das Label ähnelt im Aufbau den bereits von Haushaltsgeräten bekannten Etiketten. Die Einordnung erfolgt in Energieeffizienzklassen, die von A+++, A++ oder A als beste bis G als schlechteste Note reichen. Welche Klasse die höchste ist, hängt vom jeweiligen Gerätetyp ab. Ein Farbschema erleichtert die Einordnung zusätzlich. Dieses reicht von grün (besonders effizient) bis rot (besonders ineffizient). Die genannten Geräte sind ab dem 26. September 2015 im Handel oder beim Handwerker nur noch mit dem Label beziehungsweise den dazugehörigen Datenblättern erhältlich. Bereits in der Werbung muss dann für den Verbraucher die Energieeffizienzklasse erkennbar sein.

Anvisierte Einsparungen bis 2020 entsprechen dem Endenergieverbrauch von Belgien

Die verpflichtende, europaweit einheitliche Kennzeichnung mit dem EU-Energielabel soll die Energieeffizienz von Produkten im Markt transparent machen. Darüber hinaus müssen (Kombi-)Heizgeräte, Warmwasserbereiter und -speicher auf Basis der EU-Ökodesign-Richtlinie verschiedene Energieeffizienz-Mindestanforderungen erfüllen.

"Mit der Energieverbrauchskennzeichnung und den Anforderungen an die Mindesteffizienz von Geräten zielt die Europäische Kommission darauf ab, den jährlichen Endenergieverbrauch EU-weit bis 2020 um 653 Terawattstunden zu reduzieren. Das entspricht in etwa dem jährlichen Endenergieverbrauch von Belgien", so Annegret-Cl. Agricola, dena-Bereichsleiterin Energiesysteme und Energiedienstleistungen.

Das EU-Energieeffizienzlabel gibt es seit 1998 und wird seither schrittweise für verschiedene Produktgruppen eingeführt. Die Kennzeichnungspflicht gilt laut dena bereits für Kühl- und Gefriergeräte, Staubsauger, Lampen und Leuchten, Waschmaschinen, Wasch- und Wäschetrockner, Elektrobacköfen, Dunstabzugshauben, Geschirrspüler, Klimageräte sowie Fernseher und Weinlagerschränke.

Quelle: IWR Online

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