25.09.2015, 08:08 Uhr

Wer beim Bundesland-Ranking für Solarstrom-Speicher vorne liegt

Berlin – Die Bedeutung der Batteriespeicher von der Hausbatterie mit wenigen Kilowatt Speicherleistung bis zur Zehn-Megawatt-Großbatterie steigt im Rahmen der Energiewende. Speziell die Kombination von Photovoltaik (PV) mit Batteriespeichern findet in Deutschland vor allem in den großen Bundesländern Anklang.

Eine Analyse der Speicheranwendungen in Deutschland hat nun die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) in ihrem Bundesländer-Portal veröffentlicht. Ergebnis: Unter den Ländern mit relevanten Zubauzahlen von Speicheranlagen installieren Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg gemessen am Zubau von PV-Anlagen die meisten Batteriespeicher.

Speicherländer: Bayern gewinnt absolut, Niedersachen relativ

In absoluten Zahlen liegen hingegen Bayern und Nordrhein-Westfalen vorn. Das sind die neuen Daten des Speichermonitorings der RWTH Aachen im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. „Solarstromspeicher bringen einen doppelten Nutzen: Die Betreiber können mehr von ihrem selbst erzeugten Solarstrom nutzen und sparen dadurch Kosten. Eine intelligente Steuerung der Speicher entlastet zudem die Netze“, erklärt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der AEE. Die KfW-Bank übernimmt bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten von Batteriespeichern über ein eigenes Förderprogramm.

Unter den Ländern mit relevanten Zubauzahlen lag Niedersachsen im Jahr 2014 mit 16,3 Prozent auf Platz eins. An zweiter Stelle folgt Nordrhein-Westfalen mit 16 Prozent, an dritter Stelle Brandenburg mit 15,6 Prozent. Der deutschlandweite Durchschnitt lag bei 13,4 Prozent. Bremen und Berlin liegen zwar beim Anteil der neuen Solarstromanlagen mit Speicher an der Spitze. Allerdings kamen hier nur 31 bzw. 84 neue Batteriespeicher neu hinzu.

Über 10.000 neue Batteriespeicher in Deutschland

In absoluten Zahlen ist der Freistaat Bayern mit einem Zubau von 3.024 Speichern im Jahr 2014 führend, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 2.001 und Baden-Württemberg mit 1.525. Insgesamt kamen in Deutschland 2014 genau 10.111 neue Batteriespeicher hinzu. Das zeigen die aktuellen Daten des Speichermonitorings. „Aus Sicht des Stromnetzes bieten Batteriespeicher die Möglichkeit, die maximale Stromeinspeisung zur Mittagszeit zu reduzieren und damit die Belastung der Netze zu begrenzen. Sie sorgen dafür, dass die Solarstromanlagen auf dem Dach nur 40 bis 60 Prozent ihrer technisch möglichen Leistung ins Netz einspeisen. Der Rest geht aber nicht verloren, sondern wird in der Batterie gespeichert und steht am Abend zum Kochen oder Fernsehen zur Verfügung“, so Vohrer.

Systemdienstleistungen durch PV-Speicher

PV-Anlagen mit Batteriespeicher können zunehmend auch Systemdienstleistungen anbieten, beispielsweise die Frequenz des Stromnetzes stabil halten. Rund 400.000 Solarstromanlagen haben bereits ein Update erhalten, so dass sie sich bei einer erhöhten Netzfrequenz schrittweise vom Netz trennen. Die Netzbetreiber können Erneuerbare-Energien-Anlagen außerdem vorübergehend abregeln, wenn die Netzkapazitäten nicht ausreichen, um den Strom abzutransportieren. Das ist das sogenannte Einspeisemanagement. Alternativ können Anlagen von vornherein auf 70 Prozent der maximal möglichen Leistung begrenzt werden. Der Rest kann selbst verbraucht oder gespeichert werden. Photovoltaikanlagen, die mit einem staatlich geförderten Batteriespeicher kombiniert sind, müssen ihre Einspeiseleistung sogar auf maximal 60 Prozent drosseln, teilte die AEE mit.

Quelle: IWR Online

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