25.09.2015, 08:37 Uhr

KWK-Spezialist 2G kappt Prognose – Aktie knickt ein

Heek – Die 2G Energy AG aus Heek in NRW, Hersteller von Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen, hat im Konzern zum 30. Juni 2015 den Umsatz, aber auch die Verluste im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Zudem musste die EBIT-Prognose für das Gesamtjahr nach unten angepasst werden. Die Anleger haben das mit Verkäufen quittiert.

Steigende Verluste und die Kappung des EBIT-Ziels für das Gesamtjahr haben die Anleger verschreckt. Die Aktie von 2G ist am Donnerstag um 18,9 Prozent auf 16,38 Euro eingebrochen (Börse Stuttgart).

Verluste im ersten Halbjahr 2015 ausgeweitet

Die 2G Energy AG hat im ersten Halbjahr 2015 einen Umsatz in Höhe von 59,0 Mio. Euro (Vorjahr: 52,2 Mio. Euro) erwirtschaftet, das ist ein Plus von 13 Prozent. Dazu hat die erstmalig vollständig konsolidierte US-Tochter, 2G Cenergy Inc., mit 4,1 Mio. EUR beigetragen. Die Gesamtleistung ist hingegen auf 62,5 Mio. Euro deutlich gesunken (Vorjahr: 86,5 Mio. Euro). Die höhere Gesamtleistung im Vorjahr resultierte aus Lieferungen und Leistungen aus vielen vorgezogenen KWK-Anlagen-Bestellungen für den deutschen Markt vor der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2014. In den Märkten außerhalb Deutschlands habe sich von Januar bis Juni 2015 der Absatz insbesondere in den USA, in Großbritannien und in Japan gut entwickelt. Einmaleffekte in Form von höheren Rechts- und Beratungskosten und Kosten für besondere Personalmaßnahmen seien aufgetreten. Zudem erfolgte erstmals eine planmäßige Abschreibung auf den Firmenwert der 2G Cenergy nach der vollständigen Übernahme im Februar 2015. Zum 30. Juni 2015 weist das Unternehmen stichtags- und saisonbedingt ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von -3,9 Mio. Euro (Vorjahr -0,5 Mio. Euro) aus. Das Konzernergebnis im ersten Halbjahr 2015 beläuft sich auf -4,3 Mio. Euro nach -1,4 Mio. Euro im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie (EPS/Earnings per share) beträgt -0,96 Euro (Vorjahr: -0,40 Euro) nach Ergebnisanteilen anderer Gesellschafter.

2G beklagt ungleichmäßige Auslastung und investiert in Auslandsgeschäft

Das Bestellverhalten von KWK-Anlagen in Deutschland bezeichnet 2G als „erwartungsgemäß ruhig“. Es zeichne sich aber ein saisonaler Verlauf mit vermehrten Bestellungen zu Beginn der Heizperiode und einer Auslastung der Produktionskapazitäten im dritten und insbesondere vierten Quartal 2015 ab. 2G müsse aufgrund der saisonalen Geschäftsbelebung im zweiten Halbjahr in den vorherigen Monaten Kapazitäten vorhalten, um eine pünktliche Erstellung, Auslieferung und Inbetriebnahme der 2G Anlagen gewährleisten zu können. Die Auslastung der Produktion sei nur begrenzt steuerbar.

Größere Auftragsschwankungen in Deutschland könne das wachsende Auslandsgeschäft noch nicht kompensieren. 2G i habe in den Ausbau des Auslandsgeschäfts und in die weitere Optimierung der Prozesse investiert. Insgesamt haben die vorgenommenen Zukunftsinvestitionen, die umgesetzten Re-Organisationen aber auch Preisbewegungen aufgrund der eher verhaltenen Nachfrage in Deutschland Kosten verursacht und die Ertragslage belastet.

Der Vorstand passt daher seine für das Gesamtjahr 2015 Ende Mai veröffentlichte Ergebnisprognose auf einen niedrigen positiven EBIT-Wert an (bisherige Prognose: EBIT-Marge von 5 bis 7 Prozent) und bestätigt seine Einschätzung für einen Umsatz zwischen 140 Mio. und 160 Mio. Euro.

Quelle: IWR Online

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