05.10.2015, 08:39 Uhr

Landes-Agrarminister wollen Biogas-Branche retten

München – Offenbar haben sich die Agrarminister der Bundesländer darauf geeinigt, den Unternehmen der deutschen Biogas-Branche eine Zukunftsperspektive zu bieten. Bestehende Biogasanlagen sollen in ihrer Existenz gesichert werden, zudem wird ein moderater Anlagenzubau gefordert. Ein überfälliger Schritt, meinen die Freien Wähler aus Bayern.

Einem Agenturbericht zufolge haben sich die Agrarminister der Länder bei einem Treffen Ende der letzten Woche nach Aussage von Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) darauf verständigt, dass man einen moderaten Zubau in Deutschland unterstützen wolle.

Alte Biogas-Anlagen aufrüsten und flexibel weiterbetreiben

Auf Bundesebene ist mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2014 der Zubau neuer Biogas-Anlagen in Deutschland quasi eingestellt worden. Zudem laufe für die ersten Anlagen die auf 20 Jahre angelegte Vergütung langsam aus. Laut Brunner wollen er und seine Ministerkollegen aus den anderen Bundesländern diese Betriebe auch weiterhin unterstützen. Außerdem sollten Biogas-Anlagen mit staatlicher Unterstützung technisch aufgerüstet werden können, damit sie für das Stromnetz flexibel zur Verfügung stehen können.

Frei Wähler: Neue Biogasanlagen „dringend“ benötigt

Für Dr. Leopold Herz, agrarpolitischer Sprecher der Freien Wähler Landtagsfraktion in Bayern, kommen diese Erkenntnisse reichlich spät: „Es hat lange genug gedauert bis die Agrarminister den Ernst der Lage erkennt haben und die Biogasanlagen-Betreiber wohl nun wieder besser unterstützen wollen.“

Bereits bei der Reform des EEG im Jahr 2014 hätte seine Partei vor dem enormen Schaden für die Landwirte gewarnt, so Herz weiter. Eine ganze Branche stehe vor dem Aus und damit auch eine erfolgreiche Energiewende. Nun sei es vor allem wichtig, dass auch neue Anlagen gebaut würden. Herz sagte: „Biogas muss in Zukunft bedarfsgerecht als Energieträger verwendet werden. Die Biogasanlagen haben entscheidende Vorteile: Sie sind als Stromerzeuger steuerbar und können wichtiges Lastmanagement betreiben. Für eine Erhöhung der Netzstabilität sind sie daher unverzichtbar.“

Quelle: IWR Online

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