06.10.2015, 14:54 Uhr

Umweltorganisation will Vattenfalls Braunkohle-Geschäft kaufen

Stockholm – Im September hat der schwedische Energiekonzern Vattenfall sein deutsches Braunkohlegeschäft per Anzeige zum Verkauf angeboten. Enthalten sind u.a. der Braunkohletagebau und die Braunkohle-Kraftwerke. Optional kann im Paket zudem für zehn Wasserkraftwerke mitgeboten werden, quasi als Bonbon. Nun hat sich ein überraschender Kaufinteressent gemeldet.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace will das deutsche Braunkohle-Geschäft von Vattenfall kaufen. Dies erklärte Greenpeace Schweden am Dienstag. So will Greenpeace, das seit Jahren für einen Ausstieg aus der Braunkohle kämpft, sicherstellen, dass weitere Braunkohle in der Erde bleibt.

Greenpeace bekundet offiziell Interesse am Braunkohle-Geschäft

Greenpeace Schweden hat auch seine schriftliche Interessensbekundung veröffentlicht. In diesem an die Citigroup gerichteten „Letter of interest“ erklärte die Umweltorganisation das Interesse am Erwerb des deutschen Braunkohlegeschäftes und bittet um die Zusendung weiterer Informationen. Greenpeace-Managerin Annika Jacobson sagte, dass man zum Schutze des Klimas Interesse an den Braunkohle-Assets habe. Die schwedische Regierung könne als Vattenfall-Eigner hinsichtlich der anstehenden UN-Klimakonferenz in Paris nicht zulassen, dass weitere Braunkohle verbrannt werde.

Greenpeace: Ein anderer Käufer wird fünf neue Kohleminen starten

Jacobson geht davon aus, dass weitere fünf Kohleminen an den Start gehen, wenn Vattenfall das Braunkohle-Segment an einen anderen Käufer als Greenpeace abgebe. Diese Kohleminen hätten genug Kohle, um CO2-Emissionen in Höhe von 1,2 Milliarden Tonnen zu verursachen. Vattenfall und die schwedische Regierung müssten Verantwortung auch für die Emissionen auch außerhalb von Schwedens Grenzen tragen. Wenn sie es nicht tun sollten, dann mache es eben Greenpeace. Die Braunkohle müsse in der Erde bleiben, so Greenpeace-Aktivistin Annika Jacobson.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2015