09.10.2015, 09:59 Uhr

Energy Awards 2015: Wer die "Oscars" der Energiewende gewinnt

Berlin – Der US-Technologiekonzern GE und das Handelsblatt haben im Rahmen einer feierlichen Gala in Berlin vor 350 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Energy Awards 2015 verliehen. Der Preis, der laut Veranstalter als "Oscar" der Energiewende in Deutschland gilt, wurde u.a. für Ideen aus den Bereichen Wasserkraft, Wasserstoff-Technologie oder Batterietechnik vergeben.

In insgesamt fünf Kategorien hat die Expertenjury der Energy Academy die Energy Awards verliehen, dazu gehören die Bereiche Start-up, Industrie, Mobilität, Smart Home und Stadtwerke. Bewertet wurden von den 220 Mitgliedern der Energy Academy unter anderem Innovationsgrad, Anwendbarkeit, belastbare Erfolge und Kompatibilität der Projekte.

Leichtes Wasserkraftwerk, reversibler Elektrolyseur und intelligente Heizungs-App

Im Bereich „Start-Up“ hat das Projekt Blue Freedom von der Aquakin GmbH aus Fürth gewonnen. Dabei handelt es sich um das kleinste und leichteste Wasserkraftwerk der Welt, das auch in sehr flachen Gewässern bei niedriger Fließgeschwindigkeit eingesetzt werden kann. Diese Technologie könne beispielsweise in Entwicklungsländern oder Katastrophengebieten hilfreich sein, heißt es in der Mitteilung der Verlagsgruppe Handelsblatt

In der Kategorie „Industrie“ hat die Reversible Elektrolyse von sunfire aus Dresden die Fachjury überzeugt. Das Gerät vereinigt Brennstoffzelle und Elektrolysator in einer Anlage. Erzeugt wird erneuerbarer Wasserstoff im Normalbetrieb und Strom aus dem zuvor gespeicherten Wasserstoff, wenn der Strompreis gerade hoch ist.

Kreisel Electric aus Freistadt in Österreich hat den Energy Award 2015 in der Kategorie „Mobilität“ gewonnen. Auslöser ist die Lithium-Ionen Batterietechnologie, die sich nach Angaben der Preisstifter durch zuverlässige Schnellladung, flexible Anpassung an das Fahrzeug, hohe Reichweite und eine schnelle und effiziente Herstellung auszeichnet.

Im Bereich „Smart Home“ hat sich der tado° Thermostat, eine App-gesteuerte, automatisierte Heizungsregelung durchgesetzt. Sie regelt eigenständig die Temperatur im Hause. Das Projekt der tado° GmbH aus München passt sich an die Außentemperatur, die Gebäudeeigenschaften und den Alltag der Bewohner an und kann dadurch viel Energie einsparen.

Gewinner in der Kategorie Utilities & Stadtwerke sind die Stadtwerke Wolfhagen mit ihrer genossenschaftlichen Erzeugung von erneuerbaren Energien sorgen durch dezentrale und regenerative Stromerzeugung für die Gesamtstromversorgung der Stadt mit ihren knapp 13.000 Einwohnern. Dies sowie ein genossenschaftliches Beteiligungsmodell mit Stromkunden als Miteigentümer seien das Erfolgskonzept der integrierten Stadtwerke Wolfhagen aus Hessen.

Bühne für die Errungenschaften der Energiewende

Diese Projekte haben sich bei insgesamt über 100 Bewerbungen durchgesetzt. Einer der Höhepunkte der Preisverleihung war zudem die Auszeichnung von Tony Fadell als „Energizer of the Year“. Der Gründer von NEST und Erfinder des iPod reiste aus San Francisco an, um den Preis entgegenzunehmen. Vor der Preisverleihung diskutierte Fadell im Rahmen eines Interviews mit Handelsblatt-Chefredakteur Hans-Jürgen Jakobs und der Energy Academy seine Sichtweise auf die Energiewirtschaft und inspirierte mit Innovationsgeist aus dem Silicon Valley.

Jakobs erklärte: "Die Energiewende ist eines der wichtigsten politischen Projekte in Deutschland. Um zum Gelingen beizutragen, brauchen wir nicht nur Ideen, sondern auch Menschen, die diese erfolgreich in Produkte und Dienstleistungen umwandeln. Wir freuen uns, mit den Energy Awards der Branche eine entsprechende Plattform zu bieten, die sich auch international orientiert."

Prof. Stephan Reimelt, President & CEO GE Europe und CEO GE Germany, ergänzte: "Wir haben es geschafft, die Energy Awards als größte Initiative der Energiewirtschaft und die Energy Academy als Expertengremium in der Öffentlichkeit zu verankern. Wir geben wegweisenden Innovationen eine bundesweite Bühne und stellen die Errungenschaften der Energiewende heraus. Deutschland ist das Silicon Valley der Energiewende."

Quelle: IWR Online

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