19.10.2015, 09:05 Uhr

Eurosolar vergibt Deutschen Solarpreis in neun Kategorien

Schwelm/Wuppertal - Im festlichen Rahmen wurde am vergangenen Samstag (17.10.2015) in Schwelm der Deutsche Solarpreis 2015 verliehen. Der von Eurosolar e.V., der europäischen Vereinigung für erneuerbare Energien, initiierte Preis wurde in diesem Jahr an zehn Preisträger in neun Kategorien vergeben.

Die Preisträger sind nun auf der gemeinsam mit der Energieagentur.NRW präsentierten Preisverleihung geehrt worden. Die Jury würdigte damit die große Zahl herausragender Bewerbungen. Der Deutsche Solarpreis wurde vom mittlerweile verstorbenen Träger des Alternativen Nobelpreises, Dr. Hermann Scheer, ins Leben gerufen.

Innovationen für die Energiewende sind bereits breit verfügbar

Eurosolar-Präsident Prof. Peter Droege sagte: „Die diesjährigen Preisträger des Deutschen Solarpreises veranschaulichen, welche technischen und gesellschaftlichen Innovationen für einen erfolgreichen Transformationsprozess des Energiesystems nicht nur nötig, sondern bereits entwickelt und breit verfügbar sind.“

Mit dem Deutschen Solarpreis werden seit 1994 jährlich wegweisende Akteure der Energiewende in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die Laudatio auf die Sieger hielt Ronald Feisel, Redaktionsleiter „Stichtag/Zeitzeichen“ beim WDR.

Fischedick hebt Rolle der Systeminnovationen hervor

Der Vizepräsident des Wuppertal-Instituts Prof. Manfred Fischedick stellte in seiner Einführung heraus, dass die Komplexität des Transformationsprozesses nur durch die Verbindung intelligenter technologischer Ansätze mit geeigneten infrastrukturellen Rahmenbedingungen und sozialen Innovationen zu bewältigen sei. „Solchen Systeminnovationen kommt eine entscheidende Rolle im Umsetzungsprozess zu“, so Fischedick, „ich freue mich vor diesem Hintergrund sehr, dass die ausgezeichneten Projekte die Verbindung der verschiedenen Ebenen in hohem Maße verkörpern.“

Für Lothar Schneider, Geschäftsführer der Energieagentur.NRW, entspringen die Veränderungen bezüglich der Energiewende und des Klimaschutzes auch aus der Mitte der Gesellschaft. Einen Beleg dafür sieht Schneider in der Tatsache, dass mit der Bäckerei Schüren ein 100 Jahre altes Familienunternehmen unter den Preisträgern zu finden ist.

Zehn Solarpreis-Träger in neun Kategorien

Die Bäckerei Schüren aus Hilden hat den Preis in der Kategorie „Kommerzielle, industrielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen“ bekommen. Vorausgegangen war eine umfassende Umstellung der Handwerksbäckerei und ihrer Infrastruktur auf erneuerbare Energien und Elektromobilität.

In der Kategorie „Städte/Gemeinden, Landkreise und Stadtwerke“ wurde der Landkreis Schmalkalden-Meiningen für die umfangreiche und alle verfügbaren Technologien berücksichtigende Orientierung auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz gewürdigt. Zudem haben die Stadtwerke Wolfhagen für das Ziel, 100 Prozent Erneuerbare als eines der ersten Stadtwerke Deutschlands selbst zu produzieren sowie für das ausgeprägte und innovative Bürgerbeteiligungsmodell, den Deutschen Solarpreis gewonnen. In der Kategorie „Architektur, Bauen und Stadtentwicklung“ hat die Leuphana Universität Lüneburg aufgrund des energetischen Gesamtkonzeptes mit der Einbindung von Stadt und Studierenden den Preis gewonnen.

Weiterer Gewinner ist in der Kategorie „Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften“ der Metropolsolar Rhein-Neckar e.V. Belohnt werde das Engagement, als gemeinnütziger Verein für 100 Prozent erneuerbare Energien in der Region zu kämpfen.

Malte Kreutzfeldt erhält den Preis in der Kategorie „Medien“ für die „kritische und unabhängige Berichterstattung zur Energiewende“.

In der Kategorie „Transport und Mobilität“ geht der Deutsche Solarpreis 2015 an das Solarcar-Projekt der Hochschule Bochum für die langjährige Beteiligung an der Entwicklung solarbetriebener Fahrzeuge, unter besonderer Würdigung der Studierenden und deren sportlichen Erfolge.

In der Kategorie „Bildung und Ausbildung“ gewinnt das Solar-Institut Jülich für das große Engagement bei der jährlich stattfindenden „Summer School Renewable Energy“. Sieger in der Kategorie „Eine-Welt-Zusammenarbeit“ ist die Europa-Universität Flensburg für das „vorbildliche Engagement im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit“ durch die erfolgreiche Etablierung des Studiengangs „Energy and Environmental Management in Developing Countries“ (EEM).

Schließlich erhält Frau Prof. Dr. Martha Ch. Lux-Steiner den Deutschen Solarpreis 2015 als „Sonderpreis für persönliches Engagement“ für ihr Lebenswerk als engagierte Wissenschaftlerin in der Energieforschung und Lehre.

Quelle: IWR Online

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