19.10.2015, 16:54 Uhr

Vestas mit Onshore-Erfolg in Michigan und Offshore-Pleite in UK

Aarhus, Dänemark – Licht und Schatten beim größten Windenergieanlagen-Hersteller der Welt. Vestas aus Dänemark hat Ende der letzten Woche (15.10.2015) einen neuen Großauftrag aus den USA gemeldet, aber zu Beginn der neuen Woche (19.10.2015) eine negative Nachricht für das Offshore-Geschäft verkündet.

Der Onshore-Auftrag aus den USA, über den Vestas bereits letzte Woche berichtete, umfasst mehr als 70 Windenergieanlagen, die zusammen mehr als 140 Megawatt (MW) Leistung bedeuten. Das Offshore-Projekt, das aller Voraussicht nach nun nicht kommen wird, hätte eine Leistung von etwa 970 MW gebracht.

Offshore-Projektierer will nicht gegen Genehmigungs-Entzug vorgehen

Offenbar kann sich das Offshore-Joint-Venture MHI Vestas Offshore Wind einen Auftrag für das britische Projekt Navitus Bay endgültig abschminken. Wie Vestas berichtet, will die Projektgesellschaft Navitus Bay Development Limited eine Entscheidung der britischen Regierung gegen dieses Projekt nicht anfechten. Eine Genehmigung war entzogen worden, weil der Status der sogenannten „Jurassic Coast“ nahe der Isle of Wight südlich von England als Weltnaturerbe der UNESCO durch den Offshore-Windpark wegfallen könnte. Das umstrittene Projekt sollte mit 121 Windkraftanlagen ausgestattet werden und so auf eine Gesamtleistung von rund 970 MW kommen. Das Offshore-Joint-Venture MHI Vestas Offshore war dabei lediglich als bevorzugter Turbinen-Lieferant vorgesehen, hatte das Projekt aber noch nicht als festen Auftrag in den Büchern stehen.

Auftragseingang 2015 bei Vestas übersteigt in Summe 6.000-MW-Marke

Als verbindlich sehen die Dänen hingegen einen Auftrag aus den USA an. Für einen Onshore-Windpark im US-Bundesstaat Michigan hat ein nicht genannter Auftraggeber insgesamt 72 Anlagen des Typs V110-2.0 MW geordert. Die Leistung des gesamten Projektes beziffert Vestas auf 144 MW. Vestas wird die Anlagen liefern und planmäßig im zweiten Quartal 2016 in Betrieb nehmen. Zudem bleibt Vestas diesem Projekt weitere zehn Jahre lang über einen Service-Vertrag verbunden. Seit Jahresanfang sind damit bei den Dänen Aufträge im Umfang von 6.043 MW eingegangen. Im Gesamtjahr 2014 waren es 6.544 MW.

Die Vestas-Aktie gibt im Börsenhandel am Montag bislang um 0,8 Prozent auf 50,49 Euro nach (Stand 16:28 Uhr, Börse Stuttgart).

Quelle: IWR Online

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