12.11.2015, 12:19 Uhr

Solarindustrie: SMA schafft Turnaround schneller als gedacht

Niestetal – Der hessische Solarwechselrichter-Produzent SMA scheint die ärgsten wirtschaftlichen Herausforderungen überstanden zu haben. In den ersten neun Monaten 2015 hat die SMA Solar Technology AG wieder ein positives operatives Ergebnis erzielt. Das sah im Jahr 2014 noch ganz anders aus. Grund genug für SMA, die Umsatz- und EBIT-Prognose für das Gesamtjahr anzuheben.

SMA bezeichnet den Geschäftsverlauf für den Zeitraum von Januar bis September 2015 als "gut". Das Unternehmen hat den Umsatz um 27,3 Prozent auf 699,2 Mio. Euro (Q 1-3 2014: 549,3 Mio. Euro) gesteigert. SMA erzielte zudem ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 3,4 Mio. Euro, nach einem negativen Ergebnis im Vorjahreszeitraum (Q 1-3 2014: –72,7 Mio. Euro). Die Aktie von SMA klettert am Donnerstag bislang um 1,9 Prozent auf 48,20 Euro zu (Börse Stuttgart).

SMA erfolgreich in Nordamerika, Japan, Großbritannien und Australien

Der Umsatz wurde wesentlich vom Segment der solaren Großkraftwerke (Utility) getragen. Gleichzeitig verzeichneten auch die Bereiche für Hausdachanlagen (Residential) und gewerbliche PV-Anlagen (Commercial) sowie das Servicegeschäft einen Umsatzzuwachs. Der Auslandsanteil am Umsatz liegt bei 86,7 Prozent (Q 1-3 2014: 75,9 Prozent) reflektiert laut SMA die hervorragende internationale Positionierung der SMA Gruppe. Zu den wichtigsten Auslandsmärkten zählten im Berichtszeitraum Nordamerika, Japan, Großbritannien und Australien. SMA verkaufte in den ersten neun Monaten des Jahres Solar-Wechselrichter mit einer Leistung von 5.000 Megawatt (MW; Q 1-3 2014: 3.300 MW). Das ist fast so viel, wie im gesamten letzten Jahr.

SMA will vom erwarteten globalen Nachfrageanstieg 2016 profitieren

Aufgrund des gestiegenen Absatzes, der reduzierten Fixkosten und positiver Währungseffekte verbesserte sich das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Amortisation, Zinsen und Steuern (EBITDA) deutlich auf 58,9 Mio. Euro (Q 1-3 2014: -8,2 Mio. Euro). Trotz Abfindungszahlungen im Zuge des Mitarbeiterabbaus verbesserte sich der Brutto-Cashflow im Berichtszeitraum auf 26,4 Mio. Euro (Q 1–3 2014: –46,1 Mio. Euro).

SMA Vorstandssprecher und Vorstand Finanzen Pierre-Pascal Urbon erklärte: „SMA hat den Turnaround früher als erwartet abgeschlossen und bereits in den ersten neun Monaten des Jahres ein positives operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern erzielt. Wir haben unsere Technologie- und Marktführerschaft in den vergangenen Monaten weiter ausgebaut und sind nach einer Studie von IHS klarer Weltmarktführer. Der Erfolg unserer Strategie, als Spezialist ganzheitliche Lösungen für alle attraktiven Solarmärkte, alle Modultechnologien und alle Leistungsklassen anzubieten, spiegelt sich in einer sowohl hinsichtlich der Regionen als auch hinsichtlich der Marktsegmente ausgewogenen Umsatzverteilung wider. SMA ist hervorragend positioniert, um von dem für 2016 erwarteten globalen Nachfrageanstieg zu profitieren.“

EBIT 2015 soll nun zwischen zehn und 30 Mio. Euro landen

Vor dem Hintergrund des aus Sicht von SMA „sehr positiven“ Geschäftsverlaufs von Januar bis Oktober 2015, einer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum signifikant besseren Umsatz- und Ergebnisentwicklung im dritten Quartal (Umsatz Q3 2015: 269,9 Mio. Euro, Q3 2014: 208,1 Mio. Euro; EBIT Q3 2015: 18,3 Mio. Euro, Q3 2014: –10,3 Mio. Euro) sowie eines hohen Auftragsbestands hat der SMA-Vorstand die Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr am 11. November 2015 erneut angehoben. Die neue Prognose sieht einen Umsatz von 925 Mio. Euro bis 975 Mio. Euro (vormals: 850 Mio. Euro bis 900 Mio. Euro) und ein operatives Ergebnis (EBIT) von zehn bis 30 Mio. Euro vor (vormals: 0 Mio. Euro bis zehn Mio. Euro).

Quelle: IWR Online

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