13.11.2015, 11:39 Uhr

EnBW bestätigt Prognose – Windenergie als Wachstumsfeld

Kalrsruhe – Die Zeiten für deutsche Energiekonzerne sind anspruchsvoll. Die Energiewende stellt die Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Die Konzerne strukturieren sich inzwischen mehr oder weniger radikal um. Das tut auch der Baden-Württembergische Versorger EnBW, der nun seine Q3-Zahlen vorgelegt hat.

Während E.ON sich zu Beginn des kommenden Jahres aufspalten wird und dabei die erneuerbaren Energien als zentrales Geschäftsfeld der Zukunft ansieht, sind derartige Teilungs-Pläne bei RWE oder EnBW bislang nicht verabschiedet worden. Doch auch die beiden letztgenannten Versorgungs-Konzerne setzen zunehmen auf den Bereich der regenerativen Energiequellen und dabei insbeosndere auf die Windenergie. Diese Unternehmensbereiche arbeiten dabei zunehmend profitabel.

Inbetriebnahme des Offshore-Windparks EnBW Baltic 2 ein Meilenstein

„Wir kommen beim Umbau unseres Unternehmens gut voran.“ Dies erklärte der EnBW-Vorstandsvorsitzende Frank Mastiaux anlässlich der Zahlen zum dritten Quartal 2015. „Mit der Inbetriebnahme des Offshore-Windparks EnBW Baltic 2 und vor allem mit der Übernahme der Mehrheit am Gasversorger VNG, die noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch das Bundeskartellamt steht, haben wir zwei wichtige Meilensteine der Neuausrichtung erreicht. Damit haben wir die Wachstumsfelder erneuerbare Energien und das Gasgeschäft erheblich gestärkt und unsere Abhängigkeit von der konventionellen Erzeugung weiter reduziert. Unser operatives Geschäft entwickelt sich zudem erfreulich stabil. Wir werden unsere Anstrengungen zur Neuausrichtung unvermindert fortsetzen.“

EnBW erzielt wieder Konzernüberschuss

In den ersten neun Monaten 2015 hat die EnBW einen Umsatz von rund 15,3 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis (Adjusted EBITDA) von rund 1,64 Milliarden Euro (plus 0,2 Prozent) erzielt. Der Konzernüberschuss betrug 710,8 Millionen Euro gegenüber einem Fehlbetrag von -770,6 Millionen Euro im Vorjahr. Dieser letztjährige Fehlbetrag war im Wesentlichen durch hohe Wertberichtigungen auf den Kraftwerkspark entstanden. Der auf die Aktionäre der EnBW AG entfallende Adjusted Konzernüberschuss lag im Berichtszeitraum mit rund 998,1 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 350,4 Mio. Euro.

Finanzvorstand Thomas Kusterer: „Mit dem Fortschritt beim Konzernumbau und unseren Effizienzmaßnahmen konnten wir die Auswirkungen des weiter verschlechterten wirtschaftlichen Umfelds zum Teil ausgleichen. Für das Geschäftsjahr 2015 gehen wir deshalb unverändert davon aus, dass das Adjusted EBITDA auf Konzernebene zwischen 0 Prozent und 5 Prozent unter dem Niveau von 2014 liegen wird. Wir bestätigen damit unsere Jahresprognose.“

EnBW erwartet starke Windstrom-Erträge im Schlussquartal

Im Segment Vertriebe stieg das Adjusted EBITDA in den ersten neun Monaten 2015 auf 238,4 Mio. Euro (Vorjahr 226,7 Mio. Euro). Dies entspricht einem Anteil von 14,6 Prozent und einer Steigerung gegenüber Vorjahr um 5,2 Prozent. Das Adjusted EBITDA des Segments Netze lag mit 530,4 Mio. Euro (Vorjahr 656,4 Mio. Euro) um 19,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Segment Erneuerbare Energien lag das Adjusted EBITDA in den ersten neun Monaten 2015 mit 156,3 Mio. Euro um gut 7 Prozent über dem Vorjahreswert. Die weiterhin niedrigen Großhandelsmarktpreise für Strom und die damit einhergehende negative Ergebnisentwicklung der Laufwasserkraftwerke konnten vor allem durch den Hochlauf des Windparks EnBW Baltic 2 mehr als ausgeglichen werden. Die Einspeisung aus EnBW Baltic 2 sowie weiterer Onshore-Windanlagen wird die Ergebnisentwicklung des Segments vor allem im vierten Quartal stark positiv beeinflussen. Die EnBW erwartet daher für das Segment erneuerbare Energien unverändert eine Steigerung des operativen Ergebnisses von mindestens 20 Prozent. Das Adjusted EBITDA des Segments Erzeugung und Handel stieg um rund 9 Prozent auf 671,1 Mio. Euro. Aufgrund der unveränderten Marktsituation geht die EnBW jedoch weiterhin von einem operativen Segmentergebnis von -15 Prozent bis -25 Prozent unter Vorjahr aus.

Quelle: IWR Online

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