13.11.2015, 13:24 Uhr

Direktvermarkter Trianel/Gesy erhält Zuschlag für Trianel Windpark Borkum

Aachen / Berlin – Die Direktvermarktungs-Kooperation Trianel/Gesy hat den Zuschlag für die Direktvermarktung der Erzeugungsleistung des Trianel Windparks Borkum erhalten. Was wie eine logische Unternehmensentscheidung klingt, ist aber das Ergebnis einer europaweiten öffentlichen Ausschreibung.

Für den Trianel Windpark Borkum hat die aus 33 Stadtwerken bestehende Eigentümer-Gesellschaft Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co KG seit Sommer im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung nach einem Direktvermarkter gesucht. Viele Angebote habe es um dieses attraktive Windenergie-Paket gegeben, erklärte eine Trianel-Sprecherin auf Anfrage von IWR Online. Gewonnen hat nun die Trianel-Gesy-Kooperation.

Direktvermarktungs-Portfolio von Trianel/Gesy steigt über 3.500 MW

Der Offshore-Windpark befindet sich rund 45 Kilometer vor der Küste der Nordseeinsel Borkum, verfügt über eine Leistung von aktuell 200 Megawatt (MW) und wurde im Juli 2015 offiziell in Betrieb genommen. Die Betreiber rechnen mit rund 4.000 Vollnutzungsstunden im Jahr und einer Stromerzeugung von rund 800 Mio. Kilowattstunden (kWh).

Die Direktvermarktung wird dabei nun von der Kooperation Trianel/Gesy vorgenommen. Damit erhöht sich das gemeinsame Portfolio von Trianel und der Gesy Green Energy Systems GmbH, an der Trianel wiederum mit rund 25 Prozent beteiligt ist, um 200 MW auf über 3.500 MW. "Der Zuschlag für die Vermarktung des Trianel Windpark Borkum zeigt uns, dass wir uns weiterhin gut am Markt behaupten und uns auch bei den spezifischen Anforderungen der Vermarktung von Offshore-Wind im Wettbewerb durchsetzen können", so Thomas Imber, Geschäftsführer von Gesy.

Fehlende Wetterstationen erschweren Windprognosen auf hoher See

Die Vermarktung von auf hoher See erzeugtem Strom erfordert laut Trianel deutlich mehr meteorologisches Know-how zur Gewährleistung guter Wetterprognosen und beinhaltet wegen der Größe der Parks ein deutlich höheres sogenanntes Klumpenrisiko. Die Windprognosen auf hoher See sind wegen der fehlenden Wetterstationen deutlich schwerer kalkulierbar. Stefan Sewckow, Bereichsleiter Trading & Origination bei Trianel, erklärt die Folgen: „Damit ist auch die Erzeugungsleistung schwerer vorherzusagen und erfordert viel Markterfahrung sowie ein gutes Risikomanagement.“ Offshore seien deutlich mehr Volllaststunden zu erwarten als Onshore, allerdings würden unkalkulierbare Netzabschaltungen auch höhere Vermarktungsrisiken darstellen, erläuterte Sewckow. Trianel ist nach eigener Auffassung für die Herausforderungen der Offshore-Direktvermarktung durch den Aufbau einer meteorologischen Abteilung und aufgrund der großen Erfahrungen in der Direktvermarktung sowie im traditionellen Stromhandel gut gerüstet.

Quelle: IWR Online

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