27.11.2015, 13:15 Uhr

RENIXX gibt nach: Chinesische Aktien verlieren – Gamesa größter Gewinner – Nordex und Vestas gefragt nach Goldman-Sachs-Kommentar

Münster – Der globale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World gibt im Börsenhandel am Freitagvormittag bislang um 0,3 Prozent auf 462,02 Punkte nach. Vor allem die Aktien der chinesischen RENIXX-Unternehmen sind dabei am Indexende zu finden.

Auch an den Heimatmärkten in China herrscht Katerstimmung. Der Shanghai Composite gibt um 5,5 Prozent auf 3.436 Punkte nach. Neue Wirtschaftsdaten aus dem Reich der Mitte klingen alarmierend. So sind die Gewinne der chinesischen Industrie im Oktober 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent deutlich gefallen. Im September betrug dieser Rückgang lediglich 0,1 Prozent. Der deutsche DAX bewegt sich auf dem Niveau des Vortages bei etwa 11.325 Punkten. Am Devisenmarkt gibt der Eurokurs um 0,2 Prozent auf 1,058 US-Dollar nach. Auch der Goldpreis sinkt. Die Feinunze ist aktuell für 1.065 US-Dollar zu haben (-0,8 Prozent).

Windtitel gefragt dank Goldman Sachs

Größter RENIXX-Gewinner ist der spanische Windturbinen-Hersteller Gamesa (+4,5 Prozent, 16,46 Euro). Auch die beiden Konkurrenzpapiere von Nordex (+2,1 Prozent, 33,77 Euro) sowie Vestas (+1,9 Prozent, 60,12 Euro) können hinzugewinnen. Die beiden letztgenannten profitieren von aktuellen Analystenkommentaren von Goldman Sachs. Die Analysten haben das Kursziel für die Nordex-Aktie von 35 auf 38 Euro und für die Vestas-Aktie von 470 auf 530 dänische Kronen angehoben. Beide Wertpapiere werden unverändert zum Kauf empfohlen. Von der Politik bekomme die Branche Rückenwind, heißt es bei Goldman Sachs. Schwach tendieren hingegen vor allem die Aktie der chinesischen Unternehmen GCL-Poly Energy (-4,4 Prozent, 0,173 Euro), China High Speed Transmission (-3,8 Prozent, 0,765 Euro) und Goldwind (-2,7 Prozent, 1,55 Euro).

E.ON unter Druck: HSBC bestätigt "reduce"

Im DAX steht die Aktie des Düsseldorfer Versorger E.ON (-0,9 Prozent, 9,15 Euro). Die Analysten aus dem Hause HSBC haben ihre "Reduce"-Einschätzung für das Papier bestätigt. Das Kursziel sehe man bei acht Euro. Der Niedergang der Strompreise habe immer noch keinen Boden gefunden, heißt es bei HSBC zur Begründung. Obwohl die Aktienexperten sich ähnlich zu RWE äußerten ("reduce" bestätigt, Kursziel von 10,50 auf 10 Euro gesenkt), gibt die RWE-Aktie nur minimal auf 11,19 Euro nach. Größter Gewinner ist die Infineon-Aktie (+3,0 Prozent, 13,43 Euro). Die Geschäftszahlen des Chip-Herstellers wurden von Aktionären und Analysten überwiegend positiv bewertet.

Keine Erholung bei den Ölpreisen

Die Preise für Rohöl fallen auch am Freitagmittag. Das Fass der US-Sorte WTI verbilligt sich um rund 1,0 Prozent auf etwa 42,10 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent gibt um rd. 1,2 Prozent auf gut 45,10 US-Dollar je Barrel nach. Auch der Heizölpreis bewegt sich wieder abwärts. Der Liter kostet aktuell knapp 54 Cent (-1,5 Prozent; inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen entwickeln sich die Preise gegenläufig. Der Liter Diesel kostete am Donnerstag im Bundesdurchschnitt 1,11 Euro (-0,5 Prozent,), der Liter Super E 10 verteuerte sich dagegen leicht auf 1,30 Euro (+0,2 Prozent).

Strompreise fallen zum Wochenende

Die Preise an der Strombörse EEX bewegen sich im Day-ahead-Handel für die Lieferung am morgigen Samstag deutlich nach unten. Der Strom in Deutschland verbilligt sich um 24,2 Prozent auf etwa 2,79 Cent die Kilowattstunde (kWh). In Frankreich gibt der Strompreis sogar um über 30 Prozent auf rund 3,75 Cent je kWh ab. Damit ist Strom in Frankreich um etwa 35 Prozent teurer als in Deutschland. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, notiert derzeit bei 8,56 Euro, ein Rückgang um rd. 0,2 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Vortag.

Wind- und Sonne stemmen über ein Fünftel der Spitzen-Stromlast

Zur verbrauchsstarken Mittagszeit liefern die Photovoltaikanlagen in Deutschland Strom mit einer Leistung von rd. 6.400 Megawatt (MW). Die Windenergie steuert nochmals rd. 9.400 MW bei, sodass diese beiden Erneuerbaren zusammen gut. 15.800 MW stellen, was rd. 23 Prozent der Stromerzeugung zur Mittagszeit entspricht. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag Strom mit einer Leistung von 53.700 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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