30.11.2015, 11:26 Uhr

Fraunhofer IWES verbessert Ertragsprognosen für Offshore-Windparks

Bremerhaven - Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) setzt für die Ertragsprognosen von Offshore-Windparks auf lasergestützte Fernerkundung. Die Fraunhofer Forscher präferieren Messbojen als Ersatz für aufwändige fest installierte Messmasten.

Die Wirtschaftlichkeit von Offshore-Windparks hängt auch von einer zuverlässigen Windprognose ab. Bisher musste mit hohem genehmigungstechnischem Aufwand ein Windmessmast an Land fest installiert werden. Das soll sich zukünftig ändern.

Messboje besteht mit Winterstrum "Frejy" erste Bewährungsprobe

Die erste Bewährungsprobe, den Wintersturm „Freja“, hat die Boje mit Equipment für lasergestützte Fernerkundung (Lidar) bereits eine Woche nach der Installation überstanden, teilte Fraunhofer IWES mit. In der dänischen Nordsee auf Höhe von Thyborøn wurden Wellenhöhen von 4,5 m gemessen. Trotzdem konnten die Windmessungen planmäßig fortgeführt werden. Bis zum Februar 2016 wird die Boje für Windgeschwindigkeitsmessungen bis 250 Meter Höhe im Rahmen des Forschungsprojektes Rune (Reducing the Uncertainty of Near-shore Energy) der Dänischen Technischen Universität DTU eingesetzt.

Erste kommerzielle Offshore-Messung mit IWES Lidar-Boje

Als Unterauftragnehmer trägt das Fraunhofer IWES mit dem Einsatz der Boje und der Auswertung der Messkampagne dazu bei, die Ertragsvorhersage für küstennahen Offshore-Windparks durch die Bereitstellung von Referenzmessungen weiter zu verbessern.

“Die Lidar-Boje liefert im Rahmen des Rune-Projektes eine zentrale Referenzmessung für die experimentellen Messungen mit Onshore-Lidar -Geräten an küstennahen Standorten. Durch den Abgleich können eventuelle Fehler in Mesoskalenmodellen ermittelt werden", erklärt Alfredo Peña von DTU Wind Energy.

Die Validierung der Messungen erfolgt mit den Daten der deutschen Offshore-Forschungsplattform Fino 1. "Der Vergleich der Windgeschwindigkeitsmessungen, die zum einen mit der LIDAR-Boje, zum anderen von dem 100 Meter Messmast Fino 1 aufgezeichnet wurden, zeigt extrem geringe Abweichungen,“ ergänzt Julia Gottschall vom Fraunhofer IWES.

Quelle: IWR Online

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