14.12.2015, 12:27 Uhr

Thüga bestätigt: Power-to-Gas kann Smart Grid

München/Frankfurt am Main – Die Power-to-Gas- oder Strom-zu-Gas-Anlage der Thüga-Gruppe in Frankfurt am Main hat ihre Nützlichkeit für die Energiewende und ihre Fähigkeit zum automatisch gesteuert Betrieb bewiesen. Die Betreiber bescheinigen die Smart-Grid-Fähigkeit der Anlage.

Im Herbst dieses Jahres hatten die 13 Partner der Strom-zu-Gas-Anlage erstmals getestet, wie sich die Anlage in einer zunehmend von erneuerbaren Energien geprägten Energielandschaft verhält. Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hatte die Software für eine Echtzeit-Steuerung entwickelt. Der erste Praxistest verlief hervorragend.

Strom-zu-Gas-Technologie gleicht Stromerzeugung und –verbrauch intelligent aus

„Mit der Einbindung unserer Anlage in ein virtuelles Smart Grid ist ein entscheidender Schritt erfolgt. Wir haben bewiesen, dass die Strom-zu-Gas-Technologie Unterschiede zwischen Stromerzeugung und –verbrauch intelligent aussteuern kann und das bis auf die Minute genau“, so Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft. Während des Livebetriebs ist die Thüga Strom-zu-Gas-Anlage mit Wind- und Solaranlagen, einem Blockheizkraftwerk (BHKW) und dem Stromverbrauch mittels Computersimulation in einem virtuellen Smart Grid zusammen geschaltet worden. Die Strom-zu-Gas-Anlage hat bei zu viel Strom diesen automatisch in Wasserstoff umgewandelt und eingespeist. Bei zu wenig Strom hat das angeschlossene BHKW die gespeicherte Energie zur Rückverstromung genutzt. Dieser Prozess erfolgte automatisch durch die intelligente Steuerungssoftware. In dem betrachteten virtuellen Smart Grid sind alle angeschlossenen Anlagen real und in Echtzeit an unterschiedlichen Standorten gelaufen. Zusammengeschaltet wurden die Anlagen nicht physikalisch innerhalb eines Netzes, sondern virtuell in einer Computersimulation.

Speichermangel führt zur Abregelung regenerativer Anlagen

Riedel zeigt sich erleichtert: „Dieses Ergebnis ist entscheidend, um die Strom-zu-Gas-Technologie zur Speicherung größerer Energiemengen einzusetzen, denn sie erfüllt ihren Zweck erst dann, wenn sie automatisch auf sich ständig ändernde Bedingungen in der Erzeugung und beim Verbrauch reagiert.“ Die Integration des stetig wachsenden Anteils an Wind- und Sonnenenergie in die bestehende Stromversorgung ist gegenwärtig schwierig, auch da deren Einspeisung fluktuiert. Aktuell muss der Überschussstrom zunehmend abgeregelt werden, da nicht genügend Speicher vorhanden sind. Nur mit ausreichend intelligenten Speichersystemen für regenerativen Strom kann die Energiewende gelingen.

Quelle: IWR Online

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