29.12.2015, 14:09 Uhr

RENIXX fällt, DAX steigt: Suzlon mit effektiver Turbine – Gamesa mit Costa-Rica-Auftrag – Ballard Power mit Korrektur

Münster – Der internationale Aktien-Leitindex für erneuerbare Energien RENIXX World gibt im Handel am Dienstagvormittag bislang um 0,3 Prozent auf 492,06 Punkte leicht nach. Zu Handelsbeginn bewegte sich das Branchen-Börsenbarometer noch leicht im Plus, doch der Index rutschte schnell in die Verlustzone.

Der DAX hingegen legt kräftig zu (+1,4 Prozent, 10.804 Punkte). Experten sprechen vom sogenannten „Window Dressing“ am vorletzten Handelstag des Jahres. Kurz vor dem Jahresabschluss wollen die Investmentgesellschaften und Banken ihre Portfolios mit guten Kursen noch ein wenig aufmotzen. Am Devisenmarkt gibt der Euro leicht um 0,1 Prozent auf 1,097 US-Dollar nach. Die Feinunze Gold verteuert sich um 0,4 Prozent auf 1.070 US-Dollar.

Gamesa errichtet Windparks in Costa Rica

Im RENIXX steht die Aktie des indischen Windenergieanlagen (WEA)-Herstellers Suzlon (+3,6 Prozent, 1,13 Euro). Die Inder haben erste Betriebszahlen einer neue Anlage mit einer Nabenhöhe von 120 Metern im indischen Bundesstaat Gujarat errichtet. Es ist nach Angaben des Herstellers der höchste Hybrid-Stahlturm weltweit. Die Anlage erreicht demnach eine besonders hohe Leistung. Auf der RENIXX-Gewinnerliste folgen die Titel von Jinkosolar (+3,2 Prozent, 26,08 Euro) und Gamesa (+2,2 Prozent, 16,04 Euro). Auch der spanische WEA-Produzent Gamesa hat Neues zu berichten. Die Spanier werden in Costa Rica vier Windparks mit je 20 Megawatt Leistung installieren. Größter RENIXX-Verlierer ist die Aktie des kanadischen Brennstoffzellen-Herstellers Ballard Power (-2,8 Prozent, 1,41 Euro). Damit gibt die Aktie einen Teil der hohen Vortagesgewinne (+19 Prozent) wieder ab.

Verliert E.ON wichtigen Stromkunden?

Im DAX gehören die Titel der Deutsche Börse AG (+2,9 Prozent, 81,07 Euro) sowie der Deutsche Bank AG (+2,3 Prozent, 22,69 Euro) zu den größten Gewinnern. Verhältnismäßig kleine Gewinne stellen sich unter anderem für die Energieversorger RWE (+0,3 Prozent, 11,70 Euro) und E.ON (+0,6 Prozent, 8,90 Euro) ein. Bei E.ON könnte möglicherweise bald ein wichtiger Kunde abspringen. Berichten zufolge will die Deutsche Bahn will einen Strom-Liefervertrag aus 2007 beenden.

Kraftstoffpreise fallen auf Jahrestiefstwert

Die Kraftstoffpreise an den Tankstellen in Deutschland setzen ihren Abwärtstrend fort und erreichen gegen Ende des Jahres ihren tiefsten Stand 2015. Der Dieselpreis fiel am Montag im Bundesdurchschnitt um 0,5 Prozent auf 1,01 Euro pro Liter und auch Superbenzin E10 sank um 0,4 Prozent auf 1,24 Euro je Liter. Die Preise für Rohöl sind im bisherigen Handel heute leicht gestiegen. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostet rd. 36,92 US-Dollar (+0,5 Prozent) Die Nordseesorte Brent ist für rund 36,79 US-Dollar je Fass zu haben (+0,6 Prozent). Der Heizölpreis hingegen sinkt um 0,9 Prozent auf 45,5 Cent je Liter (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern).

Strompreise in Frankreich und Deutschland geben nach

Die Preise an der Strombörse EEX im Day-ahead-Handel (Lieferung am morgigen Mittwoch) sind gesunken. In Frankreich sinkt der Strompreis um rd. 8,8 Prozent auf 3,04 Cent je Kilowattstunde (kWh). Der deutsche Strompreis geht um 13,2 Prozent zurück. Die kWh Strom kostet nun 2,69 Cent. Damit liegt der deutsche Strompreis rd. 13 Prozent über dem französischen Strompreis. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, steigt um 0,1 Prozent und liegt aktuell bei 8,27 Euro.

PV- und Windenergie-Anlagen decken ein Drittel der Strom-Spitzenlast

Zur verbrauchsstarken Mittagszeit liefern heute die Windenergie-Anlagen in Deutschland Strom mit einer Leistung von rd. 11.000 Megawatt (MW). Die Solaranlagen steuern rd. 7.800 MW bei. So kommen diese beiden erneuerbaren Energien gemeinsam auf rd. 18.800 MW. Dies entspricht einem Anteil an der gesamten Stromerzeugung am Mittag von etwa 32 Prozent. Die konventionellen Kraftwerke liefern zur gleichen Zeit Strom mit einer Leistung von 39.800 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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