07.01.2016, 15:13 Uhr

Reaktion auf Politik: Solarcity verlässt Nevada und streicht 550 Stellen

Las Vegas – Kurz vor Weihnachten hat der US-Staat Nevada die Einspeisebedingungen für kleine PV-Anlagen drastisch verschärft. Die heimische PV-Branche protestiert – nun zieht Solarcity Konsequenzen.

Nevada ist ein sonnenreicher Staat und könnte stark von der Solarenergie profitieren. Dennoch hat die von Nevadas Gouverneur Brian Sandoval besetzte Kommission der öffentlichen Versorgung (Public Utilities Commission (PUC)) Ende Dezember beschlossen, die Netzkosten für kleine PV-Anlagen deutlich zu erhöhen. Damit stehen kleine PV-Anlagen faktische vor dem Aus.

Solarcity verlässt Nevada

Unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Entscheidung kündigte Solarcity an, unverzüglich sämtliche Verkaufs- und Vertriebs-Aktivitäten in Nevada einzustellen. Nun legte das Unternehmen nach. Es werde über 550 Jobs in Nevada streichen. Den Angestellten werden Jobs in anderen, wirtschaftsfreundlicheren Bundesstaaten angeboten, wenn möglich.

Gouverneur Sandoval würde die Tragweite seiner Politik nicht verstehen, kommentierte Lyndon Rive, CEO von Solarcity. Solarcity hatte vor zwei Jahren seine erste Niederlassung in Nevada begründet. Erst Ende November 2015 hat das Unternehmen im Beisein von Gouverneur Sandoval ein neues Trainingscenter Solarhandwerker eröffnet.

Ende des günstigen Eigenverbrauchs

Durch die von der Kommission beschlossenen Regelungen werden kleine und mittlere PV-Anlagen im sogenannten Net-Metering-Programm deutlich stärker belastet. Beim Net Metering wird der Strombezug mit der Erzeugung verrechnet. Die neuen Regeln sehen u.a. höhere Netzgebühren sowie die Umstellung des Verrechnungspreises vom Endkunden- auf den Großhandelspreis vor. Die Regelung gilt auch rückwirkend für bestehende Anlagen. In dem sonnigen Wüstenstaat waren Ende 2014 rd. 975 Megawatt (MW) PV-Leistung installierte, knapp ein Drittel davon (339 MW) kam im Laufe des Jahres 2014 dazu.

Quelle: IWR Online
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