08.01.2016, 14:09 Uhr

RENIXX freundlich – DAX gibt Gewinne ab: Canadian, Jinkoslar und Sunedison machen Boden gut – Nordex-CFO geht zu Hella

Münster – Eine verheerende Börsen-Startwoche geht langsam zu Ende. Seit Wochenbeginn hat der RENIXX World inzwischen rund sechs Prozent verloren. Am heutigen Freitag tendiert der globale Aktienindex für erneuerbare Energien bislang immerhin etwas freundlicher (+0,5 Prozent, 463,16 Punkte).

Der DAX hingegen gibt auch am Freitag anfängliche Gewinne wieder ab (-0,2 Prozent, 9.958 Punkte). Dabei bewegte sich der deutsche Leitindex am Vormittag überwiegend oberhalb der 10.000-Punkte-Marke. Die Erholung trat wohl auch ein, weil es heute an den chinesischen Börsen, die als Auslöser der Kursabstürze in dieser Woche gelten, wieder aufwärts geht. Am Devisenmarkt verbilligt sich der Eurokurs um ein halbes Prozent auf 1,086 US-Dollar. Der Preis für eine Feinunze Gold sinkt um 0,7 Prozent auf 1.101 US-Dollar.

Canadian Solar ganz vorne – Nordex muss neuen CFO suchen

Im RENIXX können vor allem die großen Verlierer vom Vortag aufholen. Die Akltie von Canadian Solar legt um 7,2 Prozent auf 22,50 Euro zu, das Wertpapier von Jinkosolar um 7,2 Prozent auf 20,90 Euro und der Anteilsschein von Sunedison um 5,4 Prozent auf 3,32 Euro. Gerade die Sunedison-Aktie hatte am Donnerstag um mehr als 40 Prozent an Wert verloren, nachdem das Unternehmen über eine neue Anleihe zur Refinanzierung informierte. Besonders schwach zeigt sich am Freitag die Aktie des indischen Windkraftanlagen-Herstellers Suzlon (-4,3 Prozent, 1,02 Euro). Auch die Nordex-Aktie verbilligt sich (-1,0 Prozent, 31,34 Euro). Der Hamburger Windenergie-Spezialist wird seinen CFO Bernard Schäferbarthold zu Jahresende verlieren. Nordex verwies auf familiäre Gründe, gleichzeitig wurde bekannt, dass Schäferbarthold ab 2017 CFO beim Autozulieferer Hella wird.

Im DAX heißen die größten Verlierer Heidelbergcement (-1,1 Prozent, 70,22 Euro) sowie Infineon (-1,1 Prozent, 12,11 Euro). Gefragt sind die Anteilsscheine von VW (+1,2 Prozent, 116,40 Euro) und Linde (+1,2 Prozent, 125,65 Euro). Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreis erholt sich – CO2-Zertifikatepreis fällt

Der Absturz der Ölpreise setzt sich am Freitag nicht fort. Ein Fass der US-Sorte WTI wird bei etwa 34,50 US-Dollar gehandelt, das bedeutet ein Plus von 3,8 Prozent. Bei der Nordsee-Sorte Brent (+0,3 Prozent, etwa 34,20 US-Dollar) fällt die Erholung deutlich bescheidener aus. Der Heizölpreis legt um 1,1 Prozent auf 44,5 Cent je Liter (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern) zu. Etwas günstiger wurde es hingegen am Donnerstag für die Autofahrer Prozent in Deutschland. An den Tankstellen kostete am Donnerstag ein Liter Diesel im Bundesdurchschnitt knapp 1,01 Euro (-0,1 Prozent), der Preis für einen Liter Super E10 hat um 0,2 Prozent auf knapp 1,25 Euro nachgegeben.

Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, notiert derzeit bei etwa 7,26 Euro, das sind 3,6 Prozent weniger als noch am Vortag.

Wind- und Solaranlagen decken über 40 Prozent der Strom-Spitzenlast

Bei der Stromversorgung liefern die Windenergieanlagen in Deutschland heute zur verbrauchsstarken Mittagszeit Strom mit einer Leistung von 25.200 Megawatt (MW). Der Beitrag der PV-Anlagen liegt zur Mittagszeit bei weiteren 8.100 MW. Gemeinsam kommen diese erneuerbaren Energien somit auf 33.300 Megawatt und decken somit rund 42 Prozent der Strom-Spitzennachfrage ab. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag Strom mit einer Leistung von 45.300 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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