14.01.2016, 13:23 Uhr

RENIXX unter Druck: Sunedison und SMA am RENIXX-Ende – Aufträge helfen Gamesa und Nordex nicht

Münster – Erneut geht es an den Aktienmärkten deutlich nach unten. Der globale Aktien-Leitindex für die Regenerative Energiewirtschaft RENIXX World fällt um 2,1 Prozent auf 432,61 Euro zurück. Für den deutschen DAX kommt es noch schlimmer.

Der DAX gibt am Donnerstag bislang um über drei Prozent auf 9655 Punkte nach. Die Vorgaben von den Börsen in den USA und Japan waren äußerst schwach. Zudem ist der angeschlagene Ölpreis weiter niedrig, was die Sorgen um weltweite Konjunktur befeuert. Immerhin ist die deutsche Wirtschaft nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2015 um 1,7 Prozent robust gewachsen. Der Euro steigt um rund ein halbes Prozent auf 1,094 US-Dollar. Die Feinunze Gold verbilligt sich um 0,3 Prozent auf 1.093 US-Dollar.

Gamesa folgt Suzlon in den indischen Solarmarkt

Am RENIXX-Ende finden sich am Donnerstagmittag die Aktien des US-Projektierers Sunedison (-7,6 Prozent, 2,46 Euro) und des deutschen Solar-Wechselrichter-Herstellers SMA (-7,0 Prozent, 46,25 Euro). Auch die Anteilsscheine der beiden Windenergieanlagen-Hersteller Gamesa aus Spanien (-5,7 Prozent, 14,47 Euro) und Nordex aus Deutschland (-2,3 Prozent, 30,36 Euro) verlieren überdurchschnittlich, obwohl beide Unternehmen über neue Aufträge berichteten. Gamesa folgt demnach dem indischen Konkurrenten Suzlon (-3,5 Prozent, 1,09 Euro) ins Solarenergiegeschäft und will Photovoltaik-Kraftwerke in Indien mit 23 Megawatt (MW) Leistung umsetzen. Bei Nordex geht es um einen normalen Windpark-Auftrag aus Irland (35 MW).

Auto-Aktien am DAX-Ende

Im DAX verlieren insbesondere die deutschen Autobauer. Die Aktien von Daimler (-5,6 Prozent, 64,39 Euro), VW (-5,6 Prozent, 113,80 Euro) sowie BMW (-5,04 Prozent, 78,71 Euro) geben allesamt mehr als fünf Prozent nach. Die stark exportabhängigen deutschen Automobilkonzerne leiden unter anderem unter Konjunktursorgen in China und dem wiedererstarkten Euro. Alle 30 DAX-Titel verlieren an Wert. Am besten steht noch das Papier der Deutschen Börse (-0,7 Prozent, 75,85 Euro) da. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreis weiter bei rund 30 US-Dollar

Der Ölpreis erholt legt am Donnerstagvormittag leicht zu. Ein Barrel der US-Sorte WTI wird bei rund 31,70 US-Dollar gehandelt (+0,2 Prozent), die gleiche Menge der Nordseesorte Brent notiert bei rund 30,50 US-Dollar (+0,6 Prozent). Der Heizölpreis sinkt auf den niedrigsten Stand seit 2004: Ein Liter ist aktuell für 40,6 Cent zu haben (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Die Autofahrer in Deutschland profitierten auch am Mittwoch von gesunkenen Spritpreisen. Ein Liter Diesel wechselt im Bundesdurchschnitt für 98,3 Cent (-0,3 Prozent) den Besitzer, für einen Liter Super E10 zahlren die Kunden im Schnitt 1,22 Euro (-0,5 Prozent).

Börsen-Strompreis verteuert sich deutlich

Die Preise an der Strombörse sind im Day-ahead-Handel für die Lieferung am morgigen Freitag weiter zu. Der Strompreis in Deutschland legt um 5,4 Prozent 3,54 Cent pro Kilowattstunde (kWh) zu. In Frankreich verteuert sich eine kWh Strom an der Börse 0,7 Prozent auf 3,93 Euro). CO2-Emissions-Zertifikate werden hingegen günstiger. Ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, notiert bei 7,08 Euro, das sind 2,1 Prozent weniger als noch am Vortag.

Wind- und Solaranlagen decken Strom-Spitzenlast zu rund 23 Prozent

Die Windparks in Deutschland erzeugen zur verbrauchsstarken Mittagszeit Strom mit einer Leistung von 9.600 MW, hinzu kommen Solaranlagen mit 7.500 MW Leistung. Zusammen produzieren diese beiden regenerativen Energieträger gegen Mittag Strom mit einer Leistung von 17.100 MW, was einem Anteil von 23 Prozent an der Stromerzeugung insgesamt deckt. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag Strom mit einer Leistung von etwa 55.200 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2016