26.01.2016, 08:00 Uhr

Fischedick neuer FVEE-Sprecher: Taten nach Pariser Klimaabkommen

Berlin - Das Direktorium des Forschungsverbunds Erneuerbare Energien (FVEE) hat Prof. Dr. Manfred Fischedick, den Vizepräsidenten des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie (WI), zum neuen Sprecher gewählt. Fischedick betonte die Bedeutung der Energieforschung für den Klimaschutz, besonders nach dem Abschluss des Weltklima-Abkommens Ende 2015.

Zum stellvertretenden Sprecher des FVEE wurde Bernhard Milow, der Programmdirektor für Energie am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), gewählt. Fischedick war zuvor Stellvertreter und löst den bisherigen Sprecher Professor Dr. Clemens Hoffmann vom Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) ab.

Nach dem Pariser Klimaabkommen müssen nun Taten folgen

Fischedick, Experte für Energiewirtschaft und Energiesystemanalyse, erklärte bei seinem Amtsantritt: „Mit dem Pariser Klimaabkommen setzt die Staatengemeinschaft ein starkes politisches Signal. Den politischen Vorgaben müssen nun Taten folgen und in allen Ländern Konzepte für einen sukzessiven Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger erstellt werden. Der Energieforschung kommt dabei eine entscheidende Rolle zu.“

Für die Gestaltung der Energiesysteme der Zukunft reiche ein rein technologischer Ansatz nicht aus, so Fischedick, der auch als leitender Autor am IPCC-Bericht des Weltklimarats mitgearbeitet hat. „Gefragt sind zukünftig mehr denn je Systeminnovationen, also Ansätze, die das Potenzial haben, systemverändernd wirken zu können. Es geht darum, technologische Optionen von Anfang an eingebettet zu sehen in einen geeigneten institutionellen, sozialen, kulturellen und politischen Rahmen, um deren Umsetzbarkeit sicherzustellen. Die Energieforschung muss sich dieser Herausforderung stellen“, so der neue FVEE-Sprecher.

FVEE will deutsche Energieforschung positionieren

Fischedick und Milow begrüßen daher die im Rahmen der Pariser Klimakonferenz gestartete „Mission Innovation“. Diese internationale Initiative hat die Zielsetzung, die globale Energieforschung zu stärken und ist daher ein wichtiges Signal. Fischedick: „Aufgrund der Größe der Herausforderung wird die Bedeutung der internationalen Ebene in Form von gemeinsamen Forschungsanstrengungen und Technologiekooperation zukünftig stark zunehmen. Der FVEE kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die deutsche Energieforschung hierzu gut zu positionieren.“

Für die deutsche Energietechnik sehen die Sprecher insgesamt sehr gute Chancen die aus der Klimakonferenz entstehende Dynamik aufzunehmen. „Die Fortsetzung der Kooperation mit der Industrie spielt für den FVEE daher auch zukünftig eine zentrale Rolle. Im Verbund von Wissenschaft und Wirtschaft kann die Rolle Deutschlands auf dem Weltmarkt maßgeblich gestützt werden“, so Milow.

Quelle: IWR Online

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