08.02.2016, 12:13 Uhr

Neuer Rostschutz für Offshore-WEA spart Kosten

Bremen – Die rauen Witterungsbedingungen auf hoher See stellen für die Errichtung und den Betrieb von Offshore-Windkraftanlagen eine große Herausforderung dar. Fraunhofer-Forscher entwickeln in einem Verbundprojekt Lösungen für bestimmte Bauteile, die neben einer Kosteneinsparung auch eine längere Betriebsdauer ermöglichen.

In dem Forschungsprojekt „RepaKorr“ des Fraunhofer-Instituts wird nach Lösungen gesucht, die den Wartungsprozess technisch vereinfachen und gleichzeitig Kosten sparen und die Betriebsdauer verlängern. Im Fokus des Forschungsprojektes steht ein spezieller Korrosionsschutz.

Schutzfolie soll Reparaturprozess vereinfachen

In dem seit April 2013 laufenden Projekt „RepaKorr“ beschäftigen sich die Forscher insbesondere mit den Teilen von Windkraftanlagen, die nicht ständig unter Wasser sind und die daher einen robusten Rostschutz benötigen. Bis zum Projektende am 31. März 2016 soll das umfassende Inspektions- und Reparaturkonzept für Offshore-Windenergieanlagen stehen. Ziel der Forscher am Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) in Bremen ist eine Schutzfolie, mit der gereinigte und für eine Neubeschichtung vorbereitete Oberflächen so lange vor Feuchte und Salz geschützt werden, bis die Reparaturbeschichtung aufgetragen wird. „Durch diese Schutzfolie lässt sich der Reparaturprozess kostengünstiger gestalten, weil man den kritischen Zeitraum zwischen Oberflächenvorbereitung und Beschichtungsauftrag viel besser planen kann“, erklärt Peter Plagemann vom IFAM. Die Reparaturkosten, die sich für Offshore-Windanlagen im Laufe der Jahre zum Hundertfachen der Neubaukosten summieren, sollen durch „RepaKorr“ deutlich gesenkt werden. Mit dem zusätzlichen Anstieg der Lebenszeit könnte die Rentabilität von Offshore-Windkraftanlagen in Zukunft damit verbessert werden.

Projekt zur Erarbeitung ganzheitlicher Wartungskonzepte

An dem Projekt sind neben Fraunhofer IFAM weitere Projektpartner beteiligt. Die Sika Deutschland GmbH, Hersteller von bauchemischen Produktsystemen, hat sich im Rahmen des Projektes mit der Entwicklung von Reparaturwerkstoffen beschäftigt, während der Industriedienstleister Muehlhan AG neue Applikations- und Bewertungsverfahren erarbeitet. Genauso wichtig ist die Einführung von Prüfkonzepten, damit der erfolgreiche Verlauf einer Wartung nachgewiesen werden kann. Um außerdem Teile des Inspektionsprozesses zu automatisieren, werden Möglichkeiten zum Einsatz von Drohnen untersucht. Diese könnten zum Beispiel den Zustand der Beschichtungen inspizieren und den Reparaturbedarf ermitteln.

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Quelle: IWR Online
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