10.02.2016, 13:20 Uhr

RENIXX World mit beeindruckender Aufholjagd: Nordex und Vestas obenauf – Solarcity rutscht tief in die roten Zahlen

Münster – Der internationale Aktienindex für regenerative Energien RENIXX World hat im Börsenhandel am Mittwoch zunächst kräftig um bis zu 1,8 Prozent nachgegeben, hat aber im Anschluss eine fulminante Aufholjagd hingelegt. Gegen Mittag notiert das Börsenbarometer bei 378,30 Punkten und damit um 0,2 Prozent im Plus.

Der DAX klettert um satte 2,3 Prozent auf 9.079 Punkte und damit wieder über die 9.000-Punkte-Marke. Vor allem Bankentitel können mächtig aufholen. Von charttechnischen Signalen ist unter anderem die Rede. Der Eurokurs gibt um 0,3 Prozent auf 1,126 US-Dollar nach und die Feinunze Gold verbilligt sich um 0,4 Prozent auf 1.184 US-Dollar.

Analysten empfehlen Nordex-Aktie

Größter RENIXX-Gewinner ist die Nordex-Aktie mit einem Kursplus von 8,5 Prozent auf 24,71 Euro. Die Analysten von Barclays haben das Papier des deutschen Windenergieanlagen(WEA)-Herstellers Nordex mit "overweight" und einem Kursziel von 32 Euro in die Bewertung aufgenommen. Der Hersteller werde dank der geplanten Übernahme von Acciona Wind Power (AWP) bald gut in den Wachstumsmärkten der Schwellenländer und den USA aufgestellt sein, so die Erwartung der Experten. Gefragt ist mit Vestas ein weiterer WEA-Produzent (+6,6 Prozent, 58,20 Euro). Schlusslicht ist das Papier des kalifornischen Solarunternehmens Solarcity (-25,9 Prozent, 17 Euro). Der Solaranlagen-Vertriebt hat 2015 den operativen Verlust auf 648 Mio. US-Dollar gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt.

Aktie der Deutschen Bank schießt in die Höhe

Im DAX fällt die Aktie der Deutschen Bank durch zweistellige Kursgewinne auf (+14 Prozent, 15,09 Euro). Auch die Commerzbank-Titel verteuern sich spürbar (+8,7 Prozent, 6,86 Euro). Sämtliche 30 DAX-Aktien legen zu. Am schlechtesten schneiden noch die Anteilsscheine von SAP (+1,0 Prozent, 67,02 Euro), Beiersdorf (+1,0 Prozent, 79,96 Euro) und Daimler (+1,0 Prozent, 59,75 Euro) ab. Daimler muss rund 840.000 Autos in den USA in die Werkstätten zurückrufen. Grund ist ein defekter Airbag. das Konzernergebnis 2015 wird auf 8,7 Milliarden Euro nach unten korrigiert. Daimler hat daraufhin die Prognose für das Konzernergebnis 2015 nach unten korrigiert. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreis kann zulegen

Am heutigen Mittwoch kann der Ölpreis im Tagesverlauf zulegen, bleibt aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legt um rund sieben Prozent zu und liegt zur Mittagszeit bei rund 30,50 US-Dollar. Für die gleiche Menge der Nordseesorte Brent steigt der Preis leicht um 0,6 Prozent auf etwa 31,10 US-Dollar. Der Heizölpreis sinkt erneut um etwa vier Prozent auf 39 Cent (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Die Kraftstoffpreise an den deutschen Tankstellen sind am Dienstag leicht angestiegen. Ein Liter Diesel kostete durchschnittlich 0,97 Euro (+0,1 Prozent), die gleiche Menge Super E10 rund 1,2 Euro (+0,1 Prozent).

Börsenstrom setzt Aufwärtstrend fort – CO2-Zertifikate auf Ramschniveau

Die Preise im Day-ahead-Handel der Strombörse werden nochmals teurer. Für das Marktgebiet Deutschland/Österreich steigt der Preis für eine Kilowattstunde (kWh) zur Lieferung am morgigen Donnerstag auf 2,57 Cent (+6 Prozent) an. In Frankreich legt der Preis für die gleiche Strommenge um rund 16 Prozent zu und notiert bei auf 3,20 Cent. Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, liegt bei 4,70 Euro und ist damit um rund fünf Prozent gegenüber dem gestrigen Schlusskurs gesunken.

Stromerzeugung: Sonne und Wind steuern rund ein Drittel bei

Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung ist im Vergleich zu den Vortagen erneut gesunken. Die Stromproduktion aus Photovoltaikanlagen kann dennoch zulegen. Die Solaranlagen kommen auf eine Leistung von 6.300 Megawatt (MW), die Windkraftanlagen liefern Strom mit einer Leistung von auf 14.900 MW am Mittag. So steigt die Leistung aus diesen beiden erneuerbaren Energien auf insgesamt 21.200 MW, was einem Anteil von etwa 30 Prozent vom Gesamt-Strombedarf zur Mittagszeit entspricht. Die konventionellen Kraftwerke decken den Rest und liefern Strom mit einer Leistung von 50.500 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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