12.02.2016, 09:51 Uhr

German Pellets: Gericht bestellt Insolvenz-Verwalterin

Wismar – Der Holzpellets-Produzent German Pellets hatte eigentlich gehofft, das in dieser Woche beantragte Insolvenzverfahren in Eigenregie durchführen zu können. Die Gläubigervertreter hatten dem auch bereits zugestimmt, doch das zuständige Insolvenzgericht Schwerin spielt nicht mit.

In dem Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der German Pellets GmbH hat das Gericht nun Rechtsanwältin Bettina Schmudde von der Kanzlei White & Case als vorläufige Insolvenzverwalterin bestellt. Sie ist damit beauftragt, das Vermögen des Unternehmens zu sichern.

Löhne und Gehälter der rund 650 Beschäftigten vorerst gesichert

Zudem soll Schmudde klären, ob ein Eröffnungsgrund vorliegt und welche Aussichten für die Fortführung des Unternehmens bestehen. Die Löhne und Gehälter der rund 650 Beschäftigten sind während des vorläufigen Insolvenzverfahrens über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert, teilte das Unternehmen mit. Zudem wird darauf hingewiesen, dass die Anmeldung von Forderungen erst nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens möglich ist. Zeitpunkt sei voraussichtlich Anfang Mai 2016. Die Gläubiger werden gebeten, vorher keine Forderungen anzumelden.

Kein Verfahren in Eigenregie – Ölpreis, milde Winter und Fehlinvestition

Eigentlich lautete der Plan bei German Pellets, dass die Insolvenz in Eigenregie erfolgen soll. Dazu war Restrukturierungs-Experte Frank Günther von "one square advisors" in die Geschäftsführung von German Pellets geholt worden. Doch nun hat Anwältin Schmudde die Fäden in der Hand. German Pellets produziert und handelt mit Holzpellets und ist wegen der bevorstehenden Fälligkeit einer Anleihe in Bedrängnis geraten. Drei Gründe werden als Hauptursachen für die prekäre Situation genannt: der Ölpreis-Verfall, zwei warme Winter in Folge sowie die Übernahme des Ofenbauers Kago im Jahr 2010, die inzwischen als „Fehlinvestition“ bezeichnet wird.

Quelle: IWR Online

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