16.02.2016, 10:41 Uhr

Lichtblick will Stromsysteme weltweit "dirigieren"

Hamburg – Lichtblick steigt in das internationale Geschäft für digitale Energielösungen ein. Das Energie- und IT-Unternehmen bietet seine cloudbasierte Software-Plattform mit dem Namen „Schwarmdirigent“ zur Vernetzung und Optimierung dezentraler Kraftwerke und Speicher nun auch außerhalb von Deutschland an.

Erste kommerzielle Schwarmenergie-Projekte hat Lichtblick bereits mit Partnern in Südostasien gestartet. In mehreren EU-Ländern, in den USA und in Ozeanien führt das Unternehmen Verhandlungen über weitere Projekte.

Radikaler Umbruch des globalen Energiesystems

„Wir erleben einen radikalen Umbruch des globalen Energiesystems. Strom wird dezentral und digital. Viele Länder greifen diesen Trend schneller und unbürokratischer auf als Deutschland. Diese Marktchance nutzen wir. Denn wir verfügen mit dem Schwarmdirigent über die flexibelste, umfassendste und innovativste Cloud-Lösung zur Marktintegration dezentraler Energie“, erläutert Lichtblick-CEO Heiko von Tschischwitz. „Was wir in Deutschland bereits bewiesen haben, funktioniert auch in anderen Märkten. Wir können unsere Software problemlos auf internationale Anforderungen anpassen und über die Cloud weltweit sicher zur Verfügung stellen.“

1.000 deutsche Anlagen und Systeme im Lichtblick-Orchester

Deutschlands größter Ökostromanbieter Lichtblick entwickelt seit 2009 die IT-Plattform Schwarmdirigent und vernetzt hierzulande bereits über 1.000 dezentrale Blockheizkraftwerke sowie Elektroautos, Photovoltaik-Anlagen und Batteriesysteme.

In Vietnam wird Schwarmdirigent zur Entwicklung einer Insellösung eingesetzt, mit der eine zuverlässige, autarke Versorgung auf der Basis von Wind, Sonne und Batterien aufgebaut wird. So sollen Dieselgeneratoren weitgehend überflüssig werden. In der philippinischen Hauptstadt Manila steuert die IT-Plattform zudem Photovoltaikanlagen und Solarspeicher in energieautarken Wohnvierteln.

Von Tschischwitz vergleicht Schwarmstrom-Idee mit Uber und Airbnb

„Im ersten Schritt sind unsere Kunden auf dem globalen Markt Versorger, Netzbetreiber und Energiedienstleister. Mittelfristig werden es allerdings die Haushalte sein, die ihre Energie unmittelbar über unsere Plattform vermarkten. Das ist dann vergleichbar mit Airbnb oder Uber. Darauf bereiten wir uns heute schon vor“, erklärt von Tschischwitz. In Zukunft, so die Idee, können Haushalte über die IT-Plattform direkt Energie miteinander austauschen. Ein zu Beginn 40-köpfiges Team aus Software- und Produkt-Entwicklern treibt das internationale Schwarmenergie-Geschäft bei Lichtblick voran. Die Unternehmenseinheit arbeitet in eigenen Büroräumen in der Hamburger Innenstadt.

Quelle: IWR Online

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