17.02.2016, 10:18 Uhr

EU konkretisiert Umsetzung der Energieunion

Münster, Brüssel - Im Februar letzten Jahres hat die Europäische Kommission ihre Rahmenstrategie für die Energieunion verabschiedet. Ziel ist eine sichere und nachhaltige, unter Wettbewerbsbedingungen erzeugte und erschwingliche Energieversorgung. Jetzt hat die Kommission konkrete Vorschläge veröffentlicht.

Das EU-Paket enthält Vorschläge, um die EU für die weltweite Energiewende sowie für mögliche Unterbrechungen der Energieversorgung zu wappnen. Vorgestellt hat die Kommission zudem ihre Heating & Cooling-Strategie, die dazu beitragen soll, die Abhängigkeit von Öl und Gas zu reduzieren.

Sicherung der Gasversorgung durch Diversifizierung und Einsparung

Durch eine breite Palette von Maßnahmen möchte die EU-Kommission die Krisenfestigkeit der EU bei Störungen der Gasversorgung erhöhen. Dazu gehören die Drosselung der Energienachfrage, die Steigerung der Energieproduktion in Europa (auch aus erneuerbaren Quellen), die Weiterentwicklung des Energiebinnenmarkts sowie die Diversifizierung der Energiequellen, -lieferanten und -versorgungswege. Zudem steht das Maßnahmenpaket im Zeichen der Klimakonferenz von Paris und soll die Umsetzung der Ziele und den Umbau des Energiesystems auf saubere Energiequellen sicherstellen.

Heating & Cooling Strategie: Erneuerbare Energien statt Öl und Gas

Die Heating & Cooling-Strategie der Kommission zielt auf eine Senkung des Energieverbrauchs sowie eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien. Dazu fordert die EU-Kommission auch Maßnahmen zum Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch regenerative Systeme. Gerade der Gebäudebereich biete Möglichkeiten für eine flexible Energienachfrage und moderne Speicher für Strom aus erneuerbaren Energien, um so die Kosten der Energieversorgung zu senken, so die Kommission in ihrem Strategiepapier.

BEE begrüßt EU-Strategie

Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) sieht die EU-Kommission mit der neuen Strategie auf dem richtigen Weg. BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk: „Der BEE unterstützt die Forderung der Kommission voll und ganz: Noch immer fließen jährlich bis zu zwei Mrd. Euro über die staatliche KfW und das CO2-Gebäudesanierungsprogramm auch in Öl- und Gasheizungen, anstatt ausschließlich CO2-freie Wärmeerzeuger zu fördern. Klimaschutz sieht anders aus. Erneuerbare Energien können im Wärmesektor Gas ersetzen und stärken dadurch auch die Versorgungssicherheit Deutschlands.“

Erst kürzlich sei das Sanierungsprogramm mit dem Aktionsprogramm Energieeffizienz sogar zusätzlich um 165 Mio. Euro erhöht worden. Das Marktanreizprogramm zum Ausbau erneuerbarer Wärme umfasse hingegen lediglich 361 Mio. Euro, so der BEE. Hier gelte es, Fehlanreize zu vermeiden und die Abhängigkeit Deutschlands von Gas zu verringern.

Quelle: IWR Online
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