17.02.2016, 12:58 Uhr

RENIXX und DAX steigen – Solarcity kauft bei Tesla – RWE streicht Dividende und stürzt ab

Münster – Der RENIXX World, das weltweite Börsenbarometer der regenerativen Energiewirtschaft, hat im Handel am Mittwoch bislang 0,2 Prozent auf etwa 384 Punkte zugelegt. Noch stärker bergauf geht es für den DAX.

Der DAX gewinnt bislang +1,7 Prozent und steigt auf 9.288 Punkte. Bis auf die abstürzende RWE-Aktie notieren fast alle Titel im Plus. Am Devisenmarkt sinkt der Euro um 0,1 Prozent auf 1,113 US-Dollar, während der Goldpreis um 0,4 Prozent auf 1.203 US-Dollar die Feinunze zulegt.

China Longyuan an der Spitze, Solarcity kauft bei Tesla

An der Spitze des RENIXX steht der auf erneuerbare Energien, insbesondere Windparks, spezialisierte Projektierer China Longyuan Power (+4,2 Prozent, 0,500 Euro). Es folgen mit REC Silicon (+3,8 Prozent, 0,082 Euro), Jinkosolar (+3,2 Prozent, 18,62 Euro), GCL Poly (+2,7 Prozent, 0,113 Euro) und SMA Solar Technology (+2,0 Prozent, 42,75 Euro) Unternehmen aus der Solarbranche. Auch der Elektroauto-Spezialist Tesla (+1,9 Prozent, 141,71 Euro) und Solarcity (+1,7 Prozent, 16,67 Euro) können zulegen. Die Unternehmen kooperieren schon seit langem im Speicher-Bereich. Nun plant Solarcity 520 T Powerpacks von Tesla für ein 52 MWh-Projekt auf Hawaii einzusetzen.

Am unteren Ende des RENIXX finden sich im heutigen Handel überwiegend Wind-Aktien. Größter Verlierer ist Xinjiang Goldwind (-6,9 Prozent, 1,01 Euro), gefolgt von Scatec Solar (-3,0 Prozent, 3,24 Euro), Sunedison (-2,3 Prozent, 1,43 Euro), Suzlon (-1,7 Prozent, 0,741 Euro) und Vestas (-1,5 Prozent, 56,81 Euro).

RWE: Keine Dividende – Aktie stürzt ab

An der Spitze des DAX stehen Thyssenkrupp (+6,4 Prozent, 14,43 Euro), Volkswagen (+4,0 Prozent, 14,43 Euro) und der Bergbaukonzern K+S (+3,7 Prozent, 18,83 Euro). Der mit Abstand größte Verlierer im heutigen Handel ist RWE. Die Aktie verliert bisher 12,3 Prozent und notiert bei 10,35 Euro. RWE gab bekannt, für das Jahr 2015 für Stammaktien keine Dividende zu zahlen und für Vorzugsaktien nur 13 Cent (Vorjahr: 1,00 Euro). Das Betriebsergebnis ist 2015 auf 3,8 Mrd. Euro gesunken (2014: 4 Mrd. Euro). Für 2016 erwartet der Essener Konzern einen weiteren Rückgang auf 2,8 bis 3,1 Mrd. Euro. Grund dafür sind laut RWE vor allem Wertberichtigungen von 2,1 Mrd. Euro auf konventionelle Kraftwerke. Auch die Aktie von E.ON (-1,0 Prozent, 8,74 Euro) verliert im Sog von RWE.

Ölpreis kann leicht zulegen

Am heutigen Mittwoch verzeichnen die Ölpreise ein leichtes Plus. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostet zur Mittagszeit rund 31,80 US-Dollar (+2 Prozent). Der Preis für die gleiche Menge der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 2,5 Prozent auf ca. 33,10 US-Dollar. Der Heizölpreis vergünstigt sich dagegen um etwa 2,9 Prozent auf 41 Cent (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Dagegen sind die Kraftstoffpreise an den deutschen Tankstellen am gestrigen Dienstag wieder leicht gestiegen. Für einen Liter Diesel zahlten die Autofahrer durchschnittlich 0,97 Euro (+0,6 Prozent) und für die gleiche Menge Super E10 1,18 Euro (+ 0,5 Prozent).

Börsenstrom steigt leicht in Deutschland

Der Strompreis an der Börse im Day-ahead-Handel zur Lieferung am morgigen Donnerstag steigt im Marktgebiet Deutschland/Österreich um rd. 7 Prozent auf 2,8 Cent pro Kilowattstunde (kWh). In Frankreich sinkt der Preis hingegen um 6 Prozent und notiert bei 3,7 Cent pro kWh. Der Strompreis in Frankreich liegt damit um 33 Prozent höher als in Deutschland. Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, liegt bei 4,8 Euro und ist damit um rund 2 Prozent gegenüber dem gestrigen Schlusskurs von 4,7 Euro gestiegen.

Stromerzeugung: Sonne und Wind decken rund ein Viertel ab

Zur Mittagszeit erzeugen die Windenergieanlagen eine Leistung von 8.600 Megawatt (MW). Hinzu kommen 8.800 MW Leistung aus Photovoltaikanlagen, so dass diese beiden regenerativen Energieträger zusammen auf 17.400 MW Leistung kommen. Das entspricht etwa 25 Prozent der deutschen Stromerzeugung zur verbrauchsstarken Mittagszeit. Die konventionellen Kraftwerke stellen den restlichen Anteil mit einer Leistung von 54.100 MW bereit. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online
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