19.02.2016, 13:36 Uhr

RENIXX gibt nach: Sunedison verkauft Fabriken – Goldman Sachs bestätigt Ratings für Vestas und Nordex

Münster – Dem RENIXX World geht zum Ende dieser Woche die Puste aus. Nachdem der globale Aktienindex für erneuerbare Energien von Montag bis Donnerstag ohne Unterbrechung geklettert war, geht es am Freitagvormittag bislang um 0,7 Prozent auf 393,79 Punkte bergab.

Auch der DAX gibt um 1,1 Prozent auf 9.359 Punkte nach. Nach der Rally der vorangegangenen Tagen, die auch mit einer Erholung der Ölpreise eihergegangen ist, setzt am heutigen Freitag eine Verschnaufpause ein. Der Eurokurs gibt leicht um 0,1 Prozent auf 1,110 US-Dollar nach. Auch der Goldpreis sinkt leicht auf 1.230 US-Dollar je Feinunze (-0,1 Prozent)

Sunedison verkauft bei Wafer- und Silizium-Fabriken

Der US-Projektierer Sunedison hat angekündigt, im Rahmen seiner Re-Fokussierung auf eine kapitalschonende Siliziumproduktion im Rahmen von Kooperationen, unter anderem eine Waferfabrik in Malaysia zu verkaufen und eine Silizium-Fabrik in Texas zu schließen. Die Aktie des US-Unternehmens gibt um 8,5 Prozent auf 1,26 Euro nach und ist damit RENIXX-Schlusslicht. Weitere Verlierer sind Rec Silicon (-3,2 Prozent, 0,09 Euro) und China Singyes (-2,8 Prozent, 0,455 Euro). Während die Aktie des Windenergieanlagen-Herstellers Nordex um 1,2 Prozent auf 25,99 Euro nachgibt, klettert das Papier des dänischen Konkurrenten Vestas leicht um 0,2 Prozent auf 59,65 Euro. Für beide Titel haben die Analysten von Goldman Sachs am Donnerstag die Kaufempfehlung bestätigt. Bei Vestas wurde zudem das Kursziel von 600 auf 620 dänische Kronen angehoben.

DAX: VW, Deutsche Bank und Daimler am Indexende

Im DAX sind die Automobil-Hersteller, Banken und Versorger am Indexende zu finden. VW landet mit einem Kursminus von 4,0 Prozent auf 101,20 Euro am Indexende. Dahinter folgen Deutsche Bank (-3,0 Prozent, 15,05 Euro), Daimler (-2,9 Prozent, 62,85 Euro), Commerzbank (-2,9 Prozent, 7,20 Euro) sowie E.ON (-2,3 Prozent, 8,68 Euro) und RWE (-2,2 Prozent, 10,34 Euro). Bei VW macht eine Meldung die Runde, wonach der der Dieselskandal in den USA für den Wolfsburger Autobauer deutlich teurer werden könnte als erwartet.

Ölpreis gibt wieder nach

Zum Ender der Woche hin bricht der Ölpreis mit seinem Aufwärtstrend. Am heutigen Freitag notiert der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI bei rund 32,50 US-Dollar (-0,2 Prozent). Die Nordseesorte Brent sinkt ebenfalls um 0,2 Prozent auf etwa 34,40 US-Dollar pro Barrel zur Mittagszeit. Auch der Heizölpreis verliert um rund 0,5 Prozent auf damit 42 Cent (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Die Kraftstoffpreise an deutschen Tankstellen blieben gestern nahezu konstant. Durchschnittlich zahlten die Autofahrer 0,97 Euro pro Liter Diesel (+0,2 Prozent) und 1,18 Euro für die gleiche Menge Super E10 (+0 Prozent).

Strompreise vergünstigen sich zum Wochenende

An der Strombörse sinken die Preise im Day-ahead-Handel für das Wochenende stark. Für den Liefertermin am morgigen Samstag fällt der Preis pro Kilowattstunde in Deutschland um gut 48 Prozent auf 1,42 Cent. In Frankreich verbilligt sich der Preis ebenfalls deutlich um rund 42 Prozent und notiert bei 1,94 Cent. In Frankreich ist der Börsenstrom damit um circa 37 Prozent teurer als in Deutschland. Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, liegt bei 5,25 Euro und ist nahezu konstant gegenüber dem gestrigen Schlusskurs von 5,24 Euro geblieben (+0,2 Prozent).

Stromerzeugung: Erneuerbare decken Spitzenlast zu etwa 15 Prozent

Die Stromproduktion aus den erneuerbaren Energiequellen Sonne und Wind ist am heutigen Freitag zurückgegangen. Die Windkraftanlagen produzieren zur Mittagszeit Strom mit einer Leistung von 3.200 Megawatt (MW). Die Photovoltaikanlagen steuern eine Leistung von 6.600 MW bei, sodass diese beiden regenerativen Energien zusammen auf eine Leistung von 9.800 MW kommen. Gemessen am hohen Mittagsbedarf entspricht dies einem Anteil von gut 15 Prozent. Die konventionellen Kraftwerke erzeugen Strom mit einer Leistung von 54.700 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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