01.03.2016, 10:31 Uhr

Neues Positionspapier für einen klimafreundlichen Wärmesektor

Berlin - Die Energiewende in Deutschland ist bis heute weitgehend eine Stromwende. Das vorhandene Potential im Wärmesektor wird nicht ausgeschöpft, um CO2 und Energie einzusparen. Jetzt legt die Deutsche Umwelthilfe eine Blaupause für den Wärmesektor vor.

Das Ziel, bis 2050 den Ausstoß von Treibhausgasemissionen im Wärmesektor um 80 Prozent zu reduzieren, kann mit bestehenden Maßnahmen nicht erreicht werden, so die Deutsche Umwelthilfe. Welche Anstrengungen notwendig sind, zeigt die Umwelthilfe in einem Positionspapier auf.

Sieben Kernthemen bilden Grundlage für die „Blaupause Wärmewende“

In dem Positionspapier „Blaupause Wärmewende“ identifiziert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Defizite bei den politischen Rahmenbedingungen und zeigt verschiedene Handlungsoptionen auf, um die Energiewende im Wärmebereich voranzutreiben. Für das Gelingen der Energiewende und eine wirksame Klimaschutzpolitik sind eine Steigerung der Energieeffizienz und der Ausbau der erneuerbaren Energien im Gebäudebereich notwendige Voraussetzungen, so die Deutsche Umwelthilfe.

Mit sieben Kernthemen liefert die „Blaupause Wärmewende“ Impulse, um die Wärmeversorgung konsequent umzustrukturieren. Dazu zählen die Weiterentwicklung der Gesetzesrahmen, die Einführung verbindlicher Sanierungsfahrpläne sowie der Ausbau staatlicher Förderprogramme. Transparenz und Planungssicherheit durch verlässliche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, um Investitionsentscheidungen für klimaschonende Sanierungsmaßnamen zu fördern. Verbesserungspotential sieht die DUH bei der Kommunikation über die Vorzüge einer erneuerbaren Wärmeversorgung und der effizienten Nutzung von Endenergie. Auch die Debatte um Nachhaltigkeit und ökologische Folgen von Bau- und Sanierungsaktivitäten werde bisher vernachlässigt.

Anteil erneuerbarer Energien im Wärmesektor niedrig

Vergleicht man den Strom- und Wärmesektor fällt auf, dass der Anteil der erneuerbaren Energien bei der Wärmeversorgung verhältnismäßig niedrig ist, so die Umwelthilfe weiter. „Es fehlen wichtige Anreize für den Umstieg auf eine erneuerbare Energieversorgung“, erläutert Peter Ahmels, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz bei der DUH.

Ahmels: „Gerade jetzt, wo die Energieeinsparverordnung und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz überarbeitet werden und die Energiepreise sehr niedrig sind, ist eine günstige Gelegenheit dafür. Bevor wieder eine Festlegung für viele Jahrzehnte erfolgt und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen noch für Jahrzehnte festgeschrieben wird.“

Quelle: IWR Online

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