01.03.2016, 13:28 Uhr

RENIXX unverändert: China Singyes, Nordex und SMA an der Spitze – Vestas schließt Availon-Übernahme ab

Münster – Der RENIXX World, weltweiter Aktienindex für erneuerbare Energien, steht am Dienstagmittag nahezu unverändert bei 415,98 Punkten. Am Morgen ging es für das Börsenbarometer noch abwärts bis auf rund 413 Punkte, doch der Index änderte schnell wieder die Richtung und hat die Verluste ausgeglichen.

Der DAX legt im Gegensatz zum RENIXX kräftig um 1,6 Prozent auf 9.643 Punkte zu. Und das, obwohl aus China schwache Konjunktursignale kommen. Die chinesische Industrie ist im Februar stark geschrumpft. Der ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel auf den tiefsten Stand seit November 2011. Zudem macht eine Agenturmeldung die Runde, wonach die Regierung in China in den nächsten drei Jahren fünf bis sechs Millionen Arbeiter in Staatsunternehmen entlassen will. Der DAX profitiert Berichten zufolge vom Monatswechsel. Mittelzuflüsse durch Fondssparpläne müssten angelegt werden, heißt es. Der Eurokurs gibt um 0,1 Prozent leicht auf 1,087 US-Dollar nach. Gold verteuert sich weiter um 1,5 Prozent auf 1.246 US-Dollar je Feinunze.

Independent Research bestätigt ebenfalls Einschätzung zur Nordex-Aktie

Im RENIXX sind die Titel von China Singyes (+4,9 Prozent, 0,426 Euro), Nordex (+2,6 Prozent, 27,32 Euro) und SMA Solar (+2,5 Prozent, 43,21 Euro) besonders gefragt. Die Aktie des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex wurde auch zu Wochenbeginn von mehreren Analysten zum Kauf empfohlen. Independent Research sagt hingegen "halten" und belässt das Kursziel bei 29 Euro. Ergebnisseitig seien die Zahlen für das Schlussquartal unter den Erwartungen ausgefallen, auf der Umsatzseite hätten sie aber dafür über den Erwartungen gelegen. Der dänische Nordex-Konkurrent Vestas (+1,8 Prozent, 62,88 Euro) hat die Übernahme des deutschen Windenergie-Serviceunternehmens Availon abgeschlossen. Schlusslicht im RENIXX ist die Aktie von Sunedison (-17,9 Prozent, 1,48 Euro).

Daimler investiert in Batteriefabrik

Im DAX klettern fast alle Aktien. Vorne mit dabei sind die Versorger-Titel RWE (+4,6 Prozent, 11,02 Euro) und E.ON (+3,2 Prozent, 8,65 Euro). Auch die Automobil-Werte von BMW (+3,7 Prozent, 77,89 Euro) und Daimler (+2,3 Prozent, 64,54 Euro) sind gefragt. Daimler hat unter anderem mitgeteilt eine halbe Milliarde in die Batterie-Fabrik der Tochter Daimler Accumotive im sächsischen Kamenz zu stecken. Damit unterstreiche man das Engagement für den konsequenten Ausbau der Elektromobilität, so Daimler-Vorstandschef Dr. Dieter Zetsche. Die VW-Aktie hinkt mit einem Plus von nur 0,6 Prozent auf 108,35 Euro hinterher. Die einzige Aktie, die nicht zulegt, ist die der Deutschen Börse, die unverändert bei 76,17 Euro notiert. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreis stark

Die Ölpreise setzen am heutigen Dienstag ihren gestern begonnenen Aufwärtstrend fort. Im Tagesverlauf legt der Preis für ein Fass der US-Sorte Brent um gut 1,2 Prozent zu und notiert zur Mittagszeit bei etwa 34,20 US-Dollar. Der Preis für die gleiche Menge der Nordseesorte Brent steigt um rund 0,8 Prozent auf rund 36,80 US-Dollar. Damit liegen die Ölpreise auf dem höchsten Stand seit Anfang Januar dieses Jahres. Auch der Heizölpreis legt deutlich um 2,1 Prozent auf 44 Cent zu (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern) zu. An den deutschen Tankstellen blieben die Kraftstoffpreise am gestrigen Montag nahezu konstant. Für einen Liter Diesel zahlten die Autofahrer durchschnittlich 0,98 Euro (-0,1 Prozent) und für die gleiche Menge Super E10 1,18 Euro (-0,1 Prozent).

Börsenstrompreise sinken

Die Strompreise an der Börse sinken im Day-ahead Handel für den morgigen Mittwoch. Im Marktgebiet Deutschland/Österreich notiert der Preis bei 2,4 Cent (-3,6 Prozent) pro Kilowattstunde (kWh). In Frankreich gibt der Preis um 15 Prozent auf 2,66 Cent pro kWh nach. Der Börsenstrom ist damit in Frankreich um gut 10 Prozent teurer als in Deutschland. Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, liegt bei 5,04 Euro und ist damit gegenüber dem gestrigen Schlusskurs von 4,98 Euro um gut 1,2 Prozent gestiegen.

Stromerzeugung: Wind und Sonne decken Spitzenlast zu über 20 Prozent

Nach einem guten Wochenauftakt ist der Anteil der erneuerbaren Energien am heutigen Dienstag wieder zurückgegangen. Zur Mittagszeit erzeugen die Windkraftanlagen mit einer Leistung von 5.600 Megawatt (MW). Die Photovoltaikanlagen steuern eine Leistung von 8.300 MW hinzu, sodass diese beiden regenerativen Energiequellen zusammen auf 13.900 MW Leistung kommen. Gemessen am hohen Mittagsbedarf entspricht dies einem Anteil von 21 Prozent. Die konventionellen Kraftwerke decken den Rest mit einer Leistung von 52.200 MW ab. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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