02.03.2016, 09:45 Uhr

Wie sich Offshore-Windparks auf das lokale Klima auswirken

Karlsruhe - Mehr als 500 Offshore-Windenergie-Anlagen sind im Jahr 2015 in Deutschland ans Netz gegangen. Wie Windparks sich untereinander beeinflussen und wie sich der Anlagenbetrieb möglicherweise auf das lokale Klima auswirkt, diese Fragen und Effekte sollen nun im Rahmen eines Forschungsprojekts untersucht werden.

Bislang ließen sich Beeinflussungen durch den Betrieb von Offshore-Windparks nur mittels Modelle simulieren. Der großflächige Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland macht es nun erstmals möglich, Effekte durch den Betrieb von Offshore-Windparks in der Realität zu untersuchen.

Offshore Windenergie und das Forschungsprojekt WIPAFF

Die Fragestellungen rund um die Beeinflussung des Windfeldes und des lokalen Klimas sind Gegenstand des Forschungsprojekts „WIPAFF – Windpark-Fernfeld“. Klimaforscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) koordinieren das Offshore Forschungsprojekt und setzen es mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft um. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, den weiteren Ausbau der Windkraftnutzung in der Nordsee möglichst effizient und umweltverträglich zu gestalten.

Ziel: Erkenntnisse über das Windfeld von Offshore Windparks im Nachlauf

Offshore Windparks stellen auf der relativ glatten Meeresoberfläche Hindernisse für den Wind dar: Die Windräder bremsen ihn ab, Turbulenzen nehmen zu. Zudem ist es möglich, dass Luftmassen um große Windparks herum zur Seite oder nach oben abgelenkt werden.

Untersuchungen im Nachlauf – also in dem Bereich hinter der Anlage mit geringerer Windgeschwindigkeit – von Offshore-Windparks in der Nordsee sind Gegenstand des Forschungsprojekts WIPAFF. Ziel ist die Modellierung des Windfeldes für den Bereich zwischen zehn und 100 Kilometern hinter großen Windparks im Meer. Dazu wird ein bereits bestehendes numerisches Windfeldmodell (WRF) auf die Seegangsbedingungen in der Nordsee angepasst.

Forschungsprojekt wird mit 1,75 Mio. Euro gefördert

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wird das Projekt in den nächsten drei Jahren mit rund 1,75 Millionen Euro fördern. Weitere Partner neben dem KIT sind die Technische Universität Braunschweig, die Eberhard Karls Universität Tübingen, das Helmholtz-Zentrum Geesthacht und die UL International GmbH (vormals DEWI deutsches Windenergie-Institut).

Quelle: IWR Online

© IWR, 2016