08.03.2016, 13:36 Uhr

RENIXX gibt deutlich nach – WEA-Hersteller sorgen sich um Windmarkt Polen – Green Plains gefragt

Münster – Der globale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World gibt am Dienstagvormittag die Gewinne von Montag vollständig wieder ab. Der Leitindex der Branche fällt um 1,6 Prozent auf 425,10 Punkte zurück. Unter anderem stehen die Aktien einiger Windenergieanlagen-Hersteller unter Druck.

Auch der DAX verliert (-1,3 Prozent, 9.656 Punkte). Sorgen bereitet den Anlegern weiterhin die Konjunkturentwicklung in China. Dort sind nun die Exporte und auch die Importe im Februar deutlich gesunken. Der Konsum in China komme nicht in Gang, sagen Experten. Am Devisenmarkt gibt der Eurokurs leicht auf 1,101 US-Dollar nach (-0,1 Prozent). Der Goldpreis steigt weiter auf 1.275 US-Dollar je Feinunze.

Goldwind, Nordex und Gamesa am RENIXX-Ende

Die RENIXX-Verliererliste wird von den Titeln der Windenergieanlagen-Hersteller wie Goldwind aus China (-7,1 Prozent, 1,09 Euro), Nordex aus Deutschland (-3,7 Prozent, 26,23 Euro) und Gamesa aus Spanien (-3,1 Prozent, 16,39 Euro) dominiert. Auch die Vestas-Aktie gibt überdurchschnittlich um 2,2 Prozent auf 59,85 Euro nach. Anlässlich einer Veranstaltung zum Windenergiemarkt in Polen, inzwischen der zweitgrößte Onshore-Markt in Europa nach Deutschland, brachte die Branche ihre Befürchtungen aufgrund von unsicheren politischen Rahmenbedingungen zum Ausdruck. Auch Vestas-Europachef Klaus Steen Mortensen forderte, dass die Politiker sich zur Windenergie bekennen sollten.

RWE strukturiert britische Gesellschaft um

Im DAX sind die Aktien der Autobauer VW (-2,1 Prozent, 114,65 Euro), Daimler (-2,0 Prozent, 65,65 Euro) und BMW (-1,8 Prozent, 80,40 Euro) am Indexende zu finden. Dazwischen ist auch noch das Papier der Deutschen Bank (-2,0 Prozent, 17,39 Euro) zu finden. RWE (-1,1 Prozent, 11,17 Euro) hat die vorläufigen Zahlen für 2015 bestätigt. Die britische RWE-Gesellschaft Npower soll umstrukturiert werden. Berichten zufolge könnt gut ein Viertel der Arbeitsplätze abgebaut werden. Das beeinträchtigt wohl auch das Ergebnis im laufenden Jahr. Positiv lesen sich die Zahlen im Bereich erneuerbare Energien. Mit BASF schafft es nur ein Titel ins Plus (+0,13 Prozent, 63,64 Euro). Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreis über 40-Dollar-Marke

Am heutigen Dienstag sinkt der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI um knapp ein Prozent auf etwa 37,60 US-Dollar. Der Preis für die gleiche Menge der Nordseesorte Brent sinkt ebenfalls um 0,3 Prozent auf rund 40,70. Am gestrigen Montag überstieg dieser die 40-Dollar-Marke, unter die er im Dezember 2015 abgetaucht war. Der Heizölpreis steigt heute um 2,4 Prozent auf 46,4 Cent pro Liter (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Die Kraftstoffpreise an den deutschen Tankstellen sind am gestrigen Montag gesunken. Durchschnittlich zahlten die Autofahrer 0,99 Euro für einen Liter Diesel (-0,6 Prozent). Der Preis für die gleiche Menge Super E10 lag bei 1,18 Euro (-0,5 Prozent).

Preisanstieg an der Strombörse

Die Börsenstrompreise im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Mittwoch sinken. Für das Marktgebiet Deutschland/Österreich fällt der Preis für eine Kilowattstunde (kWh) um vier Prozent auf 2,72 Cent. In Frankreich gibt der Preis um 4,4 Prozent auf 3,08 Cent pro kWh nach. Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, liegt bei 5,02 Euro und ist damit um 1,2 Prozent gegenüber dem gestrigen Schlusskurs gesunken.

Strom: Photovoltaik-Beitrag zur Mittagszeit höher als Windenergie-Beitrag

Die Stromerzeugung aus den Photovoltaikanlagen in Deutschland erfolgt heute Mittag mit einer Leistung von 11.900 MW. Hinzu kommen die Windkraftanlagen, die Strom mit einer Leistung von 2.700 MW beisteuern. Zusammen kommen die beiden regenerativen Energiequellen zur Spitzenlast auf eine Leistung von 19.400 MW und decken den Strombedarf dann zu gut 23 Prozent. Der Rest (48,600 MW) wird überwiegend von den konventionellen Kraftwerken bereitgestellt. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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