11.03.2016, 13:48 Uhr

RENIXX und DAX sehr fest: Suzlon und Rec Silicon an der RENIXX-Spitze – Sunrun meldet höhere Verluste

Münster – An den Aktienmärkten in Europa geht es am Tag nach der historischen Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Abschaffung des Leitzinses kräftig aufwärts. Der globale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World verbessert sich am Freitagvormittag bislang um 1,7 Prozent auf 426,40 Punkte. Der DAX steigt um 2,8 Prozent auf 9.763 Punkte.

Die EZB-Entscheidung, die Märkte mit noch mehr Geld zu fluten, wird insbesondere in Deutschland kritisch gesehen. Zahlreiche Experten und Volkswirte haben sich ablehnend geäußert. Am Donnerstag waren die Indizes nach der Bekanntgabe der Maßnahmen zunächst leicht geklettert, jedoch im weiteren Verlauf abgeknickt. Der Eurokurs gibt am Freitag um 0,6 Prozent auf 1,111 US-Dollar nach. Der Goldpreis sinkt um 0,9 Prozent auf 1.267 US-Dollar je Feinunze.

Sunrun: Operativer Verlust steigt 2015 um 65 Prozent

Auf der RENIXX-Gewinnerliste sind am heutigen Freitag die Titel von Suzlon (+22,8 Prozent, 0,952 Euro) und Rec Silicon (+11,0 Prozent, 0,131 Euro) zu finden. Auch die Tesla-Aktie legt um 2,4 Prozent auf 187,79 Euro zu. In Singapur streitet sich der US-Hersteller von Elektroautos mit den Behörden. Nach Ansicht der Behörden ist das Model S nicht sehr klimafreundlich um soll beim Import mit einer Strafzahlung belastet werden. Tesla verhandelt nun. Größter Verlierer ist der US-Solarinstallateur Sunrun (-7,6 Prozent, 5,86 Euro). Das Unternehmen aus San Francisco hat Zahlen für 2015 vorgelegt, die eine Umsatz-, aber auch eine deutliche Verlust-Erhöhung dokumentieren. Der operative Verlust stieg 2015 um 65 Prozent auf 219 Mio. US-Dollar.

Alle DAX-Titel im Plus bis auf Merck

Fast alle 30 im DAX gelisteten Wertpapiere gewinnen an Wert. An der DAX-Spitze stehen Thyssenkrupp (+6,2 Prozent, 17,12 Euro) sowie die Bankwerte von Deutsche Bank (+6,0 Prozent, 18,10 Euro) und Commerzbank (+4,7 Prozent, 8,37 Euro) ganz oben. Die beiden letztgenannten profitieren in erster Linie von der Geldmarkt-Lockerung. DAs macht es auch nichts, dass die Deutsche Bank ein schwaches Ergebnis im ersten Quartal 2016 erwartet. Einziger Verlierer ist der Anteilsschein des Pharma-Konzerns Merck (-0,15 Prozent, 75,63 Euro). Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreis über 40-Dollar-Marke

Am heutigen Freitag steigen die Ölpreise. Ein Fass der US-Sorte WTI verteuert sich um knapp 1,8 Prozent auf rund 40,20 Dollar. Der Peis für die gleiche Menge der Nordseesorte Brent klettert um gut 2,2 Prozent auf etwa 40,70 US-Dollar. Der Heizölpreis fällt um ca. 0,4 Prozent auf 46,7 Cent pro Liter (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Die Kraftstoffpreise an den deutschen Tankstellen haben sich am gestrigen Donnerstag kaum verändert. Durchschnittlich zahlten die Autofahrer 1,01 Euro für einen Liter Diesel. Der Preis für die gleiche Menge Super E10 lag bei 1,192 Euro (+0,1 Prozent).

Börsen-Strompreise in Deutschland und Frankreich gleich

Die Börsenstrompreise im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Samstag sind heute in den Märkten Deutschland und Frankreich identisch. Sowohl für das Marktgebiet Deutschland/Österreich (-0,4 Prozent) als auch in Frankreich (-6,3 Prozent) liegt der Preis für eine Kilowattstunde (kWh) nun bei 2,78 Cent. Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, liegt bei 5,01 Euro und ist damit um 2,2 Prozent gestiegen.

Strom: Spitzenbedarf zu gut 20 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt

Die Stromerzeugung aus den Photovoltaikanlagen in Deutschland erfolgt heute am Mittag voraussichtlich mit einer Leistung von 9.800 MW. Hinzu kommen die Windkraftanlagen, die Strom mit einer Leistung von 3.000 MW erzeugen. Gemeinsam kommen die beiden regenerativen Energiequellen zur Spitzenlastzeit damit auf 12.800 MW und decken den Strombedarf so zu gut 20 Prozent ab. Konventionelle Kraftwerke stellen überwiegend den Rest von 50.100 MW bereit. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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