16.03.2016, 08:07 Uhr

EWE-Zahlen durchwachsen - positive Entwicklung bei Erneuerbaren

Oldenburg – Auch der Oldenburger Energiekonzern EWE steht im Rahmen der Energiewende unter Druck. Wie bei RWE und E.ON haben auch bei der EWE AG Wertminderungen im Bereich der konventionellen Erzeugung das Ergebnis gedrückt. Im Bereich erneuerbare Energien wächst der Konzern hingegen profitabel.

EWE hat im Jahr 2015 sein operatives Geschäft stabilisiert und auch dank wirksamer Effizienzmaßnahmen ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Höhe von 428,1 Mio. Euro im Rahmen der Prognose erzielt (Vorjahr: 427,5 Mio. Euro). Die Umsatzerlöse gingen vor allem infolge sinkender Stromabsatzmengen und fallender Strombörsenpreise auf 7,82 Mrd. Euro (8,13 Mrd. Euro) zurück. Das Konzernperiodenergebnis in Höhe von -9,4 Mio. Euro (146,3 Mio. Euro) ist vor allem unter Wertminderungen im Bereich der konventionellen Erzeugung und Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen eingebrochen.

Sondereffekte führen zu leichtem Minus

Matthias Brückmann, Vorstandsvorsitzender der EWE AG, erklärte zu den Zahlen: „Wir konnten ein stabiles operatives Ergebnis erwirtschaften, obwohl wir im zurückliegenden Geschäftsjahr ein negatives Beteiligungsergebnis von VNG verkraften mussten. Unsere Gesellschaften haben sich also in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld gut geschlagen.“ Sondereffekte haben dazu geführt, dass EWE das Geschäftsjahr 2015 mit einem leichten Minus abschloss. Unter anderem musste EWE Wertminderungen auf den konventionellen swb-Kraftwerkspark, auf Fernwärmekonzessionen und wegen des schwachen Branchenumfelds auch auf Firmenwerte hinnehmen. Zudem wurden Rückstellungen für die Restrukturierung des Konzerns gebildet, die auch eine Stellenreduzierung beinhaltet. Hinzu kamen höhere Ertragsteuern im Vergleich zum Vorjahr. EWE beschäftigte durchschnittlich 8.855 Mitarbeiter. Der wesentliche Grund für den damit verbundenen Rückgang um 299 liegt in der Veräußerung von Beteiligungen im IT-Bereich zum Ende des Geschäftsjahres 2014.

Offshore-Windpark Riffgat macht sich positiv bemerkbar

Für das Geschäftsjahr 2015 berichtet EWE erstmals in neuer Segmentstruktur. Dabei werden die Aktivitäten der swb-Gruppe und die Auslandsaktivitäten von EWE in eigenständigen Segmenten dargestellt. Im Segment Erneuerbare, Netze und Gasspeicher stieg der konzernexterne Umsatz um 7,1 Prozent auf 1,95 Mrd. Euro (1,82 Mrd. Euro). Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus höheren durchgeleiteten Mengen regenerativ erzeugter Energie. Zudem schlug das erste vollständige Betriebsjahr des Offshore-Windparks Riffgat positiv zu Buche. Das Operative EBIT stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozent auf 314,4 Mio. Euro (312,1 Mio. Euro).

Der konzernexterne Umsatz im Segment Vertrieb, Dienstleistungen und Handel sank infolge rückläufiger Stromerlöse um 6,3 Prozent auf 4,05 Mrd. Euro (4.33 Mrd. Euro). Das operative EBIT im Segment stieg im Vergleich zum stark belasteten Vorjahresergebnis (18,7 Mio. Euro) deutlich auf 80,4 Mio. Euro an.

Ausblick 2016: Operatives Ergebnis mindestens auf Niveau von 2015

EWE erwartet für das Geschäftsjahr 2016 insbesondere im Bereich der konventionellen Erzeugung weiterhin eine schwierige Marktsituation und darüber hinaus einen unverändert dynamischen Wettbewerb beim Vertrieb von Energie und Telekommunikation. Sofern negative Witterungseffekte und andere nicht vorhersehbare Entwicklungen ausbleiben, rechnet EWE für das laufende Geschäftsjahr mit einem operativen Ergebnis mindestens auf dem Niveau von 2015.

Quelle: IWR Online

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