21.03.2016, 15:22 Uhr

IRENA: Verdopplung des globalen EE-Anteils spart Bio. US-Dollar

Berlin – In der öffentlichen Wahrnehmung ist der Umbau des Energiesystems auf regenerativen Energien oft mit hohen Kosten verknüpft. Dass dies nur eine eingeschränkte Sichtweise ist, legt eine aktuelle Untersuchung der Internationalen Agentur (IRENA) für erneuerbare Energien nahe.

Nach der IRENA-Untersuchung sind mit dem EE-Ausbau bis zum Jahr 2030 Einsparungen verbunden, die die Ausbaukosten bei weitem übersteigen. Dabei geht die Agentur von einer Verdoppelung des Anteils erneuerbare Energien aus.

Jährliche Einsparungen von über 4 Bio. US-Dollar

Nach der REmap-Analyse der IRENA könnten durch den EE-Ausbau bis 2030 jährlich bis zu 4,2 Bio. US-Dollar eingespart werden, das entspricht dem 15-fachen der Kosten. Aus Sicht der IRENA wurden bereits große Fortschritte bei der EE-Stromerzeugung erzielt. Hier sieht die Agentur die Staaten auf einem guten Weg, global bis 2030 ungefähr 30 Prozent des Stroms zu erzeugen (heute ca. 23 Prozent). Schlechter gestellt sind jedoch die Bereiche Verkehr, Bauwesen und Industrie, da diese Sektoren momentan noch deutlich hinterher hinken.

„Im Stromsektor kommt die Energiewende gut voran, doch um globale Klima- und Entwicklungsziele zu erreichen, wird man in der nächsten Phase einen stärkeren Fokus auf den Verkehrssektor sowie die Wärme- und Kälteversorgung legen müssen“, so Dolf Gielen, Direktor des Innovations- und Technologiezentrums von IRENA.

Versechsfachung des EE-Ausbautempos erforderlich

Um eine Verdopplung zu erreichen, müssten der Einsatz erneuerbarer Energieträger jährlich um das Sechsfache ausgebaut und hierfür bis 2030 durchschnittlich jährlich Investitionen in Höhe von 770 Mrd. USD getätigt werden. Die Umsetzung dieses Ziels würde einen Anstieg der Kosten des weltweiten Energiesystems um etwa 290 Mrd. USD pro Jahr bis 2030 bewirken, jedoch lägen die durch diese Verdopplung erzielten Einsparungen – dank wegfallender Kosten für Luftreinhaltung und Klimawandel – 15-mal höher als diese Kosten.

„Eine Verdopplung ist nicht nur machbar, sie ist letzten Endes auch günstiger”, so Adnan Z. Amin, Generaldirektor von IRENA. „Die REmap zeigt auf, dass dies nicht nur der wirtschaftlichste, sondern auch der sozialste und umweltbewussteste Weg ist. Dadurch würden mehr Arbeitsplätze geschaffen und Millionen von Menschenleben aufgrund verringerter Luftverschmutzung gerettet werden. Die REmap würde uns außerdem auf den richtigen Kurs für die in Paris vereinbarte Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 2 Grad bringen.“

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Quelle: IWR Online
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