06.04.2016, 09:43 Uhr

Solarverband: Speicherförderung über Kredite gut – Kaufzuschüsse besser

Münster – Im März hatte die Solarfachbetriebs-Kooperation enerix aus Regensburg erhebliche Probleme bei der Umsetzung des KfW-Programms zur Förderung von Solarstromspeichern angesprochen. Das Programm könne wegen fehlender Unterstützung durch die Banken scheitern, so der Vorwurf. Der Bundesverband Solarwirtschaft hat nun Stellung bezogen.

Laut enerix würden die Banken in vielen Fällen trotz der Förderung komplett von der Anschaffung eines Photovoltaik-Speichersystems abraten. Problematisch sei demnach, dass der Kunde verpflichtet wird, einen Kredit zu beantragen, um die Förderleistung für den Batteriespeicher zu erhalten. Die Förderung wird nicht in "cash" ausgezahlt, sondern als Sondertilgung des Kredites. Die Banken zeigten aber wegen des hohen Aufwandes für die Beantragung kein Interesse.

BSW-Solar: Kredit und Tilgungszuschuss durchaus geeignetes Mittel

Dennoch sieht der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) das Förderprogramm als Erfolg. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, erklärte auf Anfrage gegenüber IWR Online: „Solarstromspeicher sind ein zentraler Baustein der künftigen Stromversorgung. Wir begrüßen es daher ausdrücklich, dass das Speicherförderprogramm fortgesetzt wird. Die hohe Anzahl der im ersten Speicherförderprogramm gestellten Anträge sowie die hohe Förderquote zeigen, dass die Kombination aus günstigem Kredit und Tilgungszuschuss durchaus ein geeignetes Mittel ist, um dem Speichermarkt zusätzlichen Schwung zu verleihen.“

BSW-Solar: Direkte Kaufzuschüsse wären effektiver

Der Regensburger Fachhändler enerix begrüßt ebenfalls grundsätzlich, dass die Regierung sich zur Fortführung der Speicherförderung entschieden hatte. Wie beim Kauf einer thermischen Solaranlage für die Warmwasseraufbereitung wünschen sich die Solar-Fachhändler aber eine Förderung, die unkompliziert und ohne Kreditantrag ausgezahlt werden kann. Dem pflichtet auch BSW-Solar-Geschäftsführer Körnig bei: "Mit einem direkten Kaufzuschuss wäre dieser Effekt sicherlich noch höher ausgefallen."

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband e. V. äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Befürchtungen, dass die Banken das Solarspeicher-Förderprogramm weitgehend ins Leere laufen lassen könnten. Als Dachverband der Sparkassen-Finanzgruppe könne man keine Aussagen über die Geschäftspolitik einzelner Häuser machen, da diese am Markt völlig selbstständig agierten. Es lägen daher keinerlei Kenntnisse darüber vor, ob einzelne Institute in Sachen Solarspeicherförderung so vorgingen wie von enerix beschrieben.

Quelle: IWR Online

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