08.04.2016, 15:31 Uhr

Steag baut fünf BHKWs in Ford-Fabrik ein

Saarbrücken/Saarlouis - Steag New Energies optimiert die Energiezentrale des Automobil-Herstellers Ford am Werk in Saarlouis. Zukünftig sollen fünf Blockheizkraftwerke (BHKW) Heizwärme und Strom für das Werk produzieren.

In dieser Woche werden die BHKWs angeliefert. Die neue Energiezentrale mit einer Gesamtleistung von 20 Megawatt (thermisch) und 22 Megawatt (elektrisch) Energie soll Ende 2016 in Betrieb genommen werden. Das Bauvorhaben mit einem Investitionsvolumen von über 20 Millionen Euro steht im Mittelpunkt eines umfassenden Energiekonzepts, mit dem Steag New Energies und Ford gemeinsam die dezentrale Versorgung des Werks mit Strom und Wärme optimieren.

Ford senkt CO2-Ausstoß am Standort um rund 20 Prozent

Steag New Energies übernimmt bei diesem Projekt nicht nur die Planung, den Bau und die Finanzierung der Energieversorgung, sondern auch die Betriebsführung und Überwachung der Anlagen. Dies erfolgt ferngesteuert über die Zentralstation des Unternehmens in Saarlouis. Mit der neu konzipierten Anlage kann Ford den CO2-Ausstoß am Standort Saarlouis um rund 20 Prozent reduzieren und auch die Energiekosten erheblich senken. Bereits seit 1986 beliefert der Fernwärme-Verbund Saar GmbH (FVS), ein Tochterunternehmen der STEAG, das Ford-Werk Saarlouis mit Wärme aus der Fernwärmeschiene Saar. „Die Steag New Energies ist auf maßgeschneiderte Energiekonzepte spezialisiert“, erläutert Dirk Klingen, Sprecher der Geschäftsführung der Steag New Energies, und ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir das Werk in den nächsten Jahren bei der Optimierung seines Energiekonzepts unterstützen dürfen. Die effizienten Energielösungen der Steag New Energies tragen zum Gelingen der Energiewende in Deutschland bei und leisten einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz.“

Ford-Ziel: CO2-Ausstoß pro Fahrzeug bis 2025 um 30 Prozent reduzieren

Die BHKW sind ein Baustein hierzu. Sie nutzen durch Kraft-Wärme-Kopplung den Brennstoff Erdgas effizient aus. Schon nach Inbetriebnahme der BHKW kann Ford in Saarlouis seinen Strombedarf weitgehend aus eigener Erzeugung decken. Von der Investition profitiert auch das Klima, wie Karl Anton, Director Vehicle Operations Ford of Europe, betont: „Ford hat umfassende globale Strategien und Ziele für die Minderung der Umweltbelastung. Dazu zählt unter anderem, dass der CO2-Ausstoß pro hergestelltem Fahrzeug bis zum Jahr 2025 und gegenüber 2010 um 30 Prozent reduziert werden soll. Mit dem neuen BHKW tragen wir hierzu bei.“ Das Saarlouiser Ford-Werk rund 6.200 Menschen und zählt damit zu den größten Arbeitgebern des Saarlands.

Fünf BHKWs mit je 4,4 MW Leistung

Die BHKWs mit einer Leistung von je rund 4,4 Megawatt (MW, elektrisch) produzieren Strom und Wärme und speisen diese direkt in das Werksnetz ein. Die künftig dort produzierte Strommenge würde ausreichen, um die 60.000 Einwohner von Saarlouis und Dillingen zu versorgen. Zur Versorgung der BHKWs mit Erdgas baut die Steag New Energies eine Hochdruckleitung sowie eine Übergabestation. Die Gesamtanlage wird in das Fernwärmenetz integriert. Es nimmt überschüssige Wärme der BHKW-Anlagen auf und sichert umgekehrt die Versorgung bei Spitzenlast oder Ausfällen. Die gesamte Energiezentrale wird von der Leitwarte der Steag New Energies in Saarlouis aus ferngesteuert.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2016