13.04.2016, 15:27 Uhr

US-Kohlegigant Peabody ist pleite

St. Louis, USA – Das Kohleunternehmen Peabody Energy wurde im vorletzten Jahrhundert gegründet (1883) und beschäftigt weltweit etwa 7.100 Beschäftigte. Der größte private Kohleförderer der Welt ist allerdings in den vergangenen Jahren immer weiter unter Druck geraten und musste nun einen Insolvenzantrag stellen.

Peabody Energy hat nach dem US-Insolvenzrecht heute einen Antrag auf Gläubigerschutz nach dem sogenannten Chapter 11 gestellt. Ziel ist eine Restrukturierung der Firmenfinanzen. Der Betrieb soll weiterlaufen. Die Aktie des Unternehmens ist an der Börse Frankfurt am heutigen Mittwoch bislang um 34 Prozent auf 1,25 Euro eingeknickt (Stand 12:52 Uhr).

Historische Herausforderung in der Kohleindustrie

Das Bergbauunternehmen mit Sitz in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri ist Steinkohle-Förderer in den USA und in Australien. Die australischen Unternehmensteile sind nicht von der Insolvenz betroffen, die meisten US-Geschäftsteile hingegen schon. Wie Peabody mitteilt, will das Unternehmen durch das Insolvenzverfahren die Schulden abbauen, die Fixkosten senken, den operativen Cash Flow verbessern und die Firma für einen langfristigen Erfolg fit machen.

Peabody–CEO Glenn Kellow erklärte, dass man heute damit beginnen werde, einen hoch erfolgreichen Player für die Zukunft zu bauen. Man versuche, eine gerichtliche Lösung für den Abbau des Schuldenbergs von Peabody inmitten einer historisch herausfordernden Branchenphase zu erzielen.

Peabody schreibt seit Jahren rote Zahlen

Peabody ist nicht der erste Kohlekonzern, der in Schwierigkeiten geraten ist. Alpha Natural Resources aus Virginia und Arch Coal, ebenfalls aus Missouri hatten 2015 bzw. Anfang 2016 ebenfalls Insolvenz angemeldet. Hintergrund sind die stark gefallenen Preise für die Kohle. Der Fracking-Boom in den USA hat die Kohle immer weiter aus dem Wettbewerb verdrängt. Peabody hatte zuletzt im Jahr 2011 einen Nettogewinn von knapp einer Milliarde US-Dollar erzielt. Seither sind die Verluste immer weiter angestiegen bis auf knapp 800 Mio. US-Dollar im Jahr 2014.

Quelle: IWR Online

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