15.04.2016, 13:39 Uhr

RENIXX geht die Puste aus: China-Aktien und Nordex am Indexende – SMA Solar unter den Gewinnern

Münster – Der internationale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World gibt am Freitagvormittag nach zwei starken Handelstagen wieder ein wenig nach. Bislang verliert das Börsenbarometer 0,8 Prozent auf 436,38 Punkte.

Auch der DAX gibt nach (-0,6 Prozent, 10.037 Punkte), hält sich aber weiterhin über der 10.000-Punkte-Marke. Unter anderem dokumentieren neue Wirtschaftsdaten aus China den konjunkturellen Abwärtstrend. Das Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte ist im ersten Quartal 2016 mit 6,7 Prozent so gering ausgefallen wie lange nicht mehr. Der Eurokurs legt um 0,1 Prozent auf 1,128 US-Dollar zu. Die Feinunze Gold verteuert sich um 0,6 Prozent auf 1.231 US-Dollar.

China High Speed Transmission Schlusslicht

Im RENIXX landen einige chinesische Titel auf der Verliererliste oben. Die größten Kurseinbußen stellen sich für die Aktien des Windenergie-Zulieferers China High Speed Transmission (-3,2 Prozent, 0,708 Euro) ein. Es folgen der Solarprojektierer China Singyes (-2,5 Prozent, 0,351 Euro), der kanadisch-chinesische Solarmodul-Hersteller Canadian Solar (-2,3 Prozent, 15,86 Euro) und der Regenerativ-Versorger China Longyuan (-2,3 Prozent, 0,668 Euro). Das Wertpapier des deutschen Windkraftanlagen-Herstellers Nordex gibt um 2,0 Prozent auf 23,28 Euro nach. Gefragt ist neben Sunedison (+9,3 Prozent, 0,589 Euro) auch die Aktie von SMA Solar (+1,2 Prozent, 47,14 Euro). Neue Nachrichten liegen für den deutschen Hersteller von Solar-Wechselrichtern nicht vor.

E.ON-Abspaltung Uniper firmiert nun als SE

Im DAX tummeln sich die Automobil-Werte am Indexende. Daimler ist mit einem Kursminus von 2,2 Prozent auf 62,44 Euro Schlusslicht, gefolgt von Continental (-2,1 Prozent, 190,40 Euro) und VW (-2,1 Prozent, 110 Euro). VW hat im Monat März im Gegensatz zum Vorjahr Marktanteile abgegeben. Bei Daimler und BMW (-1,1 Prozent, 78,31 Euro) sind die Marktanteile hingegen leicht geklettert. Dennoch geben auch die Titel nach. Gewinner sind u.a. Lufthansa (+1,1 Prozent, 14,29 Euro) und E.ON (+0,6 Prozent, 8,74 Euro). Uniper, der von E.ON abgespaltene und für fossile Energie zuständige Konzernteil, hat sich nun in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE) umgewandelt. Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreis fällt weiter

Am heutigen Freitag sinken die Ölpreise wieder weiter ab. Ein Fass der US-Sorte WTI verbilligt sich um knapp 2,3 Prozent auf etwa 40,80 US-Dollar. Der Peis für die gleiche Menge der Nordseesorte Brent sinkt um etwa zwei Prozent auf rund 43,20 US-Dollar. Der Heizölpreis steigt im Vergleich zu gestern um gut 0,6 Prozent und liegt bei 46,4 Cent pro Liter (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Die Kraftstoffpreise an den deutschen Tankstellen ist am gestrigen Donnerstag gestiegen. Durchschnittlich zahlten die Autofahrer 1,03 Euro für einen Liter Diesel (+1,5 Prozent). Der Preis für die gleiche Menge Super E10 lag im Mittel bei 1,26 Euro und hat sich damit um etwa ein Prozent gesteigert.

Börsen-Strompreise fallen deutlich

Die Börsenstrompreise im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Samstag sind heute in den Märkten Deutschland und Frankreich stark gesunken. Für das Marktgebiet Deutschland/Österreich liegt der Preis für eine Kilowattstunde (kWh) nun bei etwa 1,89 Cent (-25,1 Prozent). In Frankreich liegt der Preis für eine Kilowattstunde (kWh) bei rund 1,89 Cent (-25,3 Prozent). Damit ist der Strom in Frankreich nur geringfügig teurer als im Marktgebiet Deutschland. Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, liegt bei 5,53 Euro und ist damit gegenüber dem Schlusskurs des Vortags von 5,59 Euro um gut ein Prozent gefallen.

Strom: Spitzenlast zu gut 30 Prozent durch Wind- und Solarenergie gedeckt

Die Stromerzeugung aus den Photovoltaikanlagen in Deutschland erfolgt heute am Mittag voraussichtlich mit einer Leistung von 8.800 MW. Hinzu kommen die Windkraftanlagen, die Strom mit einer Leistung von 9.400 MW erzeugen. Davon entfallen 9.200 MW auf Onshore-Anlagen, 200 MW werden von Offshore-Windparks erzeugt. Gemeinsam kommen die beiden regenerativen Energiequellen zur Spitzenlastzeit damit auf 18.200 MW und stemmen so etwas über 30 Prozent der Stromerzeugung. Konventionelle Kraftwerke stellen überwiegend den Rest von 41.700 MW bereit. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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